Monday, January 1, 2024
Deutschland wird viel zu schlecht geredet! 7 Fakten sprechen gegen Untergangs-Propheten
News38
Deutschland wird viel zu schlecht geredet! 7 Fakten sprechen gegen Untergangs-Propheten
Artikel von Marcel Görmann •
6 Std.
Man kann viel klagen über die Probleme Deutschlands. Wir hecheln im internationalen Vergleich bei der Digitalisierung hinterher, haben einen riesigen Investitionsstau in der Infrastruktur (Bahnschienen, Brücken etc.), einen massiven Fachkräftemangel und unsere Ampel-Regierung befindet sich in einem dauerhaften Krisenmodus.
Doch in diesem Artikel machen wir es mal anders! Hier blicken wir darauf, was trotzdem gut läuft in diesem Land, was uns Hoffnung macht für 2024. Vielleicht ist es eben auch typisch deutsch, den Untergang herbeizureden, alles in (noch) düstere Farben zu malen.
Deutschland geht es besser als viele behaupten
Oder wie es der Norweger Bjørn Gulden, Vorstandsvorsitzender von adidas, gegenüber der „Bild“ ausdrückt:
„Ich glaube nicht, dass der Wohlstand in Deutschland in Gefahr ist. Wir werden alle ein bisschen mehr anpacken müssen, die Politik muss Dinge ein wenig schneller entscheiden, und ihr, die Medien, dürft euch nicht nur auf das Negative fokussieren. Wir brauchen in Deutschland mehr Fokus auf das Positive. Als Norweger kann ich es ja sagen: Es ist nicht alles so schlecht in Deutschland!“
Schauen wir also mal positiv auf die Lage in Deutschland!
Wir sind seit 2023 die drittstärkste Volkswirtschaft der Welt
Es ist verrückt: Jedes andere Land außer USA und China würde bei dieser Meldung vor Stolz platzen! Was ist dagegen in Deutschland los? Als wir Japan im IWF-Ranking überflügelten, wurde gleich erklärt, dass wir jetzt nur auf Position 3 vorgerückt sind, weil die japanische Währung Yen gegenüber dem US-Dollar sowie dem Euro stark an Wert verlor. Ja und?! Dass wir als mittelgroßes Land mit rund 80 Millionen Menschen auf Platz 3 der Wirtschaftsnationen stehen, ist eine herausragende Leistung. Vor allem in Zeiten des Ukraine-Krieges, der für Deutschlands Wirtschaft aufgrund der früheren Energieabhängigkeit zu Russland eine Katastrophe darstellt.
Dax kletterte 2023 auf Allzeithoch
Alles geht nur noch bergab mit der deutschen Wirtschaft? So die weit verbreitete Stimmung im Land. Schaut man auf den DAX, den deutschen Leitindex, musste man sich 2023 die Augen reiben. Er erreichte im Dezember mit knapp über 17.000 Punkten ein Allzeithoch! Für 2024 rechnen viele Börsen-Analysten mit einem weiteren Anstieg auf 17.500 bis 18.000 Punkte.
Noch nie arbeiteten so viele Menschen in Deutschland
Trotz Rezession, Energiekrise, Nachwirkungen der Corona-Krise und Inflation: Im Sommer 2023 waren erstmals über 46 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig. Ein historischer Höchststand! Das ist auch gut für die sozialen Sicherungssysteme, vor allem für die Rente. Durch die vielen Beitragszahler im System hält das gesetzliche Rentensystem trotz des demografischen Wandels noch besser als von vielen vor Jahren prognostiziert. Deutschland hat auch eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in der ganzen EU. Laut aktuellen Eurostat-Zahlen sind nur in Malta, Tschechien und Polen weniger Menschen arbeitslos.
Die Inflation in Deutschland hat sich fast wieder normalisiert
Besonders in den Supermärkten war die Inflation seit dem Ukraine-Krieg deutlich zu spüren. Die Preise stiegen raketenhaft in die Höhe. Vor allem für Menschen mit niedrigen Löhnen und Armutsrentner war das beängstigend! Nun aber scheint sich die Lage mehr und mehr zu normalisieren. Im November 2023 lag die Inflation zwar noch bei 3,2 Prozent, doch Ökonomen rechnen damit, dass sie mittelfristig wieder im Zielkorridor der Europäischen Zentralbank von 2 bis 2,5 Prozent sein wird. Den Inflationsschock hätten wir damit recht schnell überstanden und Deutschland hätte wieder deutlich mehr Stabilität bei den Preisen – wie man es hier auch gewohnt ist!
Starke Tarifabschlüsse und höhere Sozialleistungen
Trotz der Mehrbelastungen durch die erhöhte CO2-Steuer dürften viele Deutsche 2024 netto mehr Geld haben. Zum einen gab es zuletzt kräftige Tarifabschlüsse in vielen Branchen und es gibt steuerliche Entlastungen zum Jahreswechsel (höherer Grund- und Kinderfreibetrag). Der Mindestlohn steigt immerhin um 41 Cent pro Stunde, das Bürgergeld um 12 Prozent. Die Rentner dürfen sich ebenfalls auf ein ordentliches Plus im Sommer freuen (das schätzt ein Experte). Man kann kritisieren, dass das alles kaum die Inflation der vergangenen Zeit ausgleicht – doch die Prognosen vor einem Jahr sahen noch weitaus düsterer aus.
WM-Titel für Deutschland: Sensationserfolge im Sport
Mal ganz abseits der Ökonomie: Wie sieht es im Sport aus? Das Leistungstief der deutschen Herren-Fußballnationalmannschaft trübte die Stimmung im Land 2023 zusätzlich. Die Truppe ist auch unter Trainer Julian Nagelsmann ein Schatten früherer Weltmeister-Jahre. Doch im vergangenen Jahr gab es auch eine Menge überraschender und schöner sportlicher Erfolge. Deutschland wurde erstmals Herren-Weltmeister im Basketball, dazu noch Vize-Weltmeister im Eishockey und auch beim Fußball darf man sich Hoffnung auf die Zukunft machen: Die U17 wurden erstmals Europa- und dann auch noch Weltmeister. Ein goldener Jahrgang! Vielleicht bringt uns die Heim-EM der Fußball-Männer 2024 doch wieder ein unerwartetes Sommermärchen?
Stromerzeugung: Mehr als 50 Prozent kommen aus Wind, Sonne und Wasserkraft
Die Atomkraftwerke sind abgeschaltet, es kommt kein Gas mehr aus Russland an – und trotzdem ist unsere Energieversorgung stabil. Viele hatten im vergangenen Winter Blackouts befürchtet, stattdessen gibt es zwei erfreuliche Meldungen über die Stromerzeugung. Bruno Burger vom Fraunhofer-Institut sagt: „Die deutsche Stromerzeugung aus Braunkohle fällt 2023 auf das Niveau von 1965.“ Trotz Ausfall russischer Gaslieferungen Stromexporte und der AKW-Abschaltung haben wir deutlich weniger Kohle zur Stromerzeugung verfeuert. Dagegen boomen die erneuerbare Energien! Die gewonnenen Energien aus Wind, Sonne und Wasserkraft haben erstmal mehr als 50 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Das errechnete der Verband der Energie- und Wasserwirtschaft.