Sunday, September 17, 2023

Invictus Games in Düsseldorf: Prinz Harry hält emotionale Abschlussrede, Boris Pistorius spricht sich für Veteranentag aus

DER SPIEGEL Invictus Games in Düsseldorf: Prinz Harry hält emotionale Abschlussrede, Boris Pistorius spricht sich für Veteranentag aus Artikel von Julia Merlot • 2 Std. Zum Abschluss der Invictus Games in Düsseldorf fordert Verteidigungsminister Boris Pistorius mehr »Respekt und Anerkennung« für alle jene, die in Uniform dienen. Der SPD-Politiker hofft auf eine Initiative aus dem Parlament. Invictus Games in Düsseldorf: Prinz Harry hält emotionale Abschlussrede, Boris Pistorius spricht sich für Veteranentag aus Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, einen Veteranentag in Deutschland einzuführen, um dem Einsatz von Soldatinnen und Soldaten Respekt zu erweisen. Er würde einen solchen Schritt unterstützen, falls es dafür öffentliche Unterstützung gebe, sagte Pistorius am Samstagabend zum Abschluss der Invictus Games in Düsseldorf. Die Initiative für einen solchen Veteranentag müsse aber aus dem Parlament kommen. Pistorius sagte in einer auf englisch abgehaltenen Pressekonferenz, er wolle »den Rückenwind, der bei den Invictus Games entstanden ist, nutzen, um mehr öffentliches Bewusstsein für die Opfer zu erzeugen, die jene erbringen, die in Uniform dienen«. Dazu könnte ein Veteranentag beitragen. Es gehe darum, all jenen, »die ihr Leben riskieren, um Frieden und Sicherheit zu verteidigen«, mit »Respekt und Anerkennung« zu begegnen. Einen ähnlichen Vorschlag hatte kürzlich bereits die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl (SPD), gemacht. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) kündigte an, sich beim Bundestag für eine Einführung eines Veteranentags starkzumachen – »als Zeichen, dass wir die Leistungen, Belastungen und Risiken des soldatischen Dienstes nicht nur sehen, sondern in Dankbarkeit anerkennen«, sagte er der »Rheinischen Post« vom Sonntag. Die Invictus Games waren in der Nacht zu Sonntag nach einer Woche Dauer in Düsseldorf zu Ende gegangen. Der internationale Sportwettkampf für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten endete mit der offiziellen Flaggenübergabe an das nächste Gastgeberland Kanada, wie die Organisatoren und die Bundeswehr im Onlinedienst X (ehemals Twitter) mitteilten. Die nächsten Invictus Games finden im Februar 2025 in Vancouver statt. Prinz Harry hatte die Veranstaltung 2014 ins Leben gerufen. Abschlussrede von Prinz Harry Die Invictus Games Foundation veröffentlichte auf X ein Video von der Abschlussrede des britischen Prinzen. Darin bezeichnete er den Sportwettbewerb als eine »Plattform für positiven Wandel«. »Ihr habt die Herzen der Menschen geöffnet durch Eure Verletzlichkeit, durch Eure Widerstandskraft und durch Eure schieren Fähigkeiten«, sagte der Sohn des britischen Königs Charles III. an die Athleten gewandt. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zollte den Athletinnen und Athleten in einer Rede bei der Abschlussfeier Respekt. Die Spiele in Düsseldorf seien geprägt gewesen von einem »enorm starken Gefühl der Gemeinschaft und der Solidarität«, sagte Steinmeier. »Es ist die Gemeinschaft derer, die sich nicht haben bezwingen lassen. Nicht vom Tod, nicht von ihrer schweren Verwundung an Körper oder Seele.« Damit gäben die Sportlerinnen und Sportler allen ein Beispiel, sagte der Bundespräsident – und fügte an die Teilnehmer gewandt hinzu: »Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Respekt vor Ihrem Einsatz für Ihr Land und Ihre Landsleute auch nach dem Ende dieser acht Tage mitten in unserer Gesellschaft weiterlebt und wächst.« Die Invictus Games finden in der Regel alle zwei Jahre statt und wurden nun erstmals in Deutschland ausgerichtet. Mehr als 500 verwundete, verletzte und erkrankte Soldatinnen und Soldaten sowie Veteranen aus 21 Nationen traten in Düsseldorf in zehn Sportarten gegeneinander an. Rund die Hälfte der Wettkämpfer leidet vor allem unter psychischen Schäden. Für Deutschland nahmen 30 Männer und sieben Frauen an den Invictus Games teil. Sie traten unter anderem in den Disziplinen Leichtathletik, Schwimmen, Radfahren, Rollstuhlbasketball und Sitzvolleyball an.