Thursday, September 14, 2023
Hessen-Wahl im Liveticker - Umfrage-Klatsche für SPD - kurz darauf muss Faeser Wahlkampf-Termine absagen
FOCUS online
Hessen-Wahl im Liveticker - Umfrage-Klatsche für SPD - kurz darauf muss Faeser Wahlkampf-Termine absagen
Artikel von FOCUS Online •
9 Std.
Nancy Faeser (SPD), Bundesministerin für Inneres und Heimat.
Am 8. Oktober finden in Hessen die Landtagswahlen statt. Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) will seine Partei zum Sieg führen. Die Grünen um Tarek Al-Wazir liegen fast gleichauf mit der SPD von Spitzenkandidatin Nancy Faeser. Die sagt nun zwei Wahlkampf-Termine ab.
Umfrage: CDU in Hessen weiter vorn, AfD fast gleichauf mit SPD
Donnerstag, 14. September, 08.30 Uhr: Die CDU liegt knapp einen Monat vor der Landtagswahl in Hessen einer Umfrage zufolge weiterhin in der Wählergunst klar vorn. Wäre am Sonntag Landtagswahl, kämen die Christdemokraten auf 31 Prozent der Stimmen. Das wäre nach dem am Donnerstag veröffentlichten „Hessentrend“ (hr) von Infratest-dimap im Auftrag des Hessischen Rundfunks ein Rückgang von einem Prozentpunkt im
Die SPD rangierte bei der Sonntagsfrage mit 18 Prozent (minus 2 Prozentpunkte) auf dem zweiten Platz. Die AfD kam auf 17 Prozent und verzeichnete einen Zuwachs von 6 Prozentpunkten, während die Grünen mit ebenfalls 17 Prozent Einbußen erlitten (minus 5 Punkte). Die FDP erreichte unverändert 5 Prozent Zustimmung, die Linke blieb bei 3 Prozent.
In Hessen wird am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt. Nach der Wahlumfrage wäre sowohl eine Fortführung der derzeitigen Koalition als auch eine Koalition zwischen CDU und SPD möglich. Eine Ampelkoalition zwischen SPD, Grünen und FDP wie auf Bundesebene hätte derweil keine Mehrheit.
Der Umfrage zufolge hat für 45 Prozent der Befragten die Bundespolitik für die Entscheidung bei der Landtagswahl die größte Bedeutung. Schul- und Bildungspolitik war für ein Drittel der Befragten das wichtigste Thema, gefolgt von Zuwanderung (25 Prozent), Mobilität (18 Prozent) sowie Umwelt- und Klimaschutz (16 Prozent).
Faeser muss Wahlkampf-Termine absagen
20.50 Uhr: Erst am Mittwochvormittag erschien eine neue Umfrage zur Hessen-Wahl, in der die SPD um Spitzenkandidatin Nancy Faeser deutlich abrutschte ( im Video oben zu sehen ). Zudem lastet auf ihrer der Druck der Affäre um Ex-Cyber-Chef Arne Schönbohm ( FOCUS online berichtete ).
Am Abend schreibt die „ Bild “ dann: Faeser muss zwei Wahlkampftermine absagen. Ausgerechnet in der heißen Phase rund drei Wochen vor der Wahl. Am Donnerstag um 5 Uhr morgens sollte sie bei Volkswagen in Baunatal sein, der Termin wurde abgesagt, weil im Autowerk Kurzarbeit herrscht und kaum jemand vor Ort ist.
Am Freitag sollte Faeser dann mit Arbeitsminister Hubertus Heil bei Evonik aufschlagen, der Termin wurde wegen Termin-Überschneidungen abgesagt.
Umfrage: SPD und Grüne Kopf-an-Kopf im Rennen um zweiten Platz
Mittwoch, 13. September: Weniger als einen Monat vor der hessischen Landtagswahl bleibt auch laut einer neuen Umfrage offen, ob nach der stärksten Kraft CDU die SPD vor den Grünen landet oder umgekehrt. Im aktuellen „Hessen-Trend“ des Meinungsforschungsinstituts Insa für die „Bild“-Zeitung bekommt die oppositionelle SPD mit ihrer Spitzenkandidatin, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, 20 Prozent, während die mitregierenden Grünen 19 Prozent erreichen.
Die CDU mit ihrem Ministerpräsidenten Boris Rhein kommt auf 29 Prozent. Die AfD erhält laut der Umfrage 15, die FDP 6 Prozent, die Freien Wähler 4 Prozent und die Linke 3 Prozent - und würde damit aus dem Landtag fliegen.
Den größten Zugewinn in der Gunst der Wähler im Vergleich zur vorigen „Bild“-Umfrage vor einem Vierteljahr verbucht den Angaben zufolge die AfD mit 2 Prozentpunkten. Einen Punkt aufwärts ging es für die Grünen und die Freien Wähler. Die CDU blieb unverändert. Dagegen steht bei der SPD ein Minus von 2 Prozentpunkten, FDP und Linke verloren jeweils einen Punkt.
CDU-Spitzenkandidat und Ministerpräsident: „Mit uns bleibt Hessen ein ampelfreies Land“
Sonntag, 10. September: Einen Monat vor der Landtagswahl in Hessen haben CDU-Spitzenpolitiker die Partei auf einen knappen Wahlausgang eingeschworen und vor einer Ampel-Regierung im Land gewarnt. Zum Start in die heiße Phase des Wahlkampfs wurden Bundesparteichef Friedrich Merz und Hessens Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat Boris Rhein am Samstag in Frankfurt von rund 250 Anhängern gefeiert.
Als seine Gegenkandidatin von der SPD, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, diese Option einer Ampel ins Spiel gebracht habe, habe er sich erstaunt die Augen gerieben, sagte Rhein. „Eine Ampel ist das schlechteste Regierungsbündnis aller Zeiten“. Er versprach: „Mit uns bleibt Hessen ein ampelfreies Land“. Die Ampel in Berlin versage auf ganzer Ebene, Rheinland-Pfalz stehe weit schlechter da als Hessen.
Merz sagte, die anstehende Landtagswahl sei „eine echte Richtungswahl“. Wahlen in Hessen gingen traditionell knapp aus, ein einziges Landtagsmandat könne entscheidend sein, „ob es so rum geht oder so rum“. Daher müsse die Partei bis zum 8. Oktober um jede Stimme kämpfen. Rhein warnte die Wähler in Hessen davor, Parteien am politischen Rand zu wählen: „Wer statt der CDU eine Protestpartei wählt, der wacht am nächsten Morgen mit der Ampel auf.“
Faeser hatte am Dienstag im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden gesagt, sie würde bei einem Wahlerfolg am liebsten auch in einer Ampel-Koalition mit Grünen und FDP regieren: „Weil die Ampel ein progressives Bündnis ist, mit dem Sie richtig viel verändern, bewegen und wirklich auch verbessern können.“
Landtagswahlen in Hessen: Boris Rhein will CDU erneut zum Wahlsieg führen
In Hessen finden am 8. Oktober die Landtagswahlen statt. 4,3 Millionen Wahlberechtigte entscheiden dann, ob die Koalition von CDU und Grünen fortgeführt wird. Bei der Wahl 2018 hatte die CDU noch unter Führung des damaligen Parteichefs und Ministerpräsidenten Volker Bouffier 27 Prozent der Stimmen geholt. Die Grünen kamen mit Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir ebenso wie die SPD auf 19,8 Prozent.
Nun liegt es an Boris Rhein, der Bouffier am 31. Mai 2022 als Ministerpräsident ablöste, und seinem Vize Al-Wazir, das Wahlergebnis zu bestätigen.
CDU liegt in Umfragen an der Spitze
Die Zeichen dafür stehen relativ gut: Laut des ZDF-"Politbarometers" vom 8. September liegt der Wahlgewinner von 2018 auch weiterhin vorn. Den repräsentativen Umfragen zufolge kam die CDU auf 30 Prozent der Stimmen. Der grüne Koalitionspartner erreichte 19 Prozent, ebenso die SPD. Die AfD wiederum steht aktuell bei 16 Prozent, während die FDP mit sechs Prozent knapp die Fünf-Prozent-Hürde reißt. Die Linke ist Stand jetzt nicht im Landtag vertreten: Sie kommt auf drei Prozent.