Hansi Flick: DFB trennt sich vom Bundestrainer

DER SPIEGEL Hansi Flick: DFB trennt sich vom Bundestrainer Artikel von Benjamin Knaack • 24 Min. Hansi Flick ist nicht mehr Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Nach der 1:4-Pleite gegen Japan hat der Deutsche Fußball-Bund den 58-Jährigen freigestellt. Es ist ein Novum in der DFB-Geschichte. Bundestrainer Hansi Flick ist neun Monate vor der Heim-EM seinen Job los. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) einen Tag nach der 1:4 (1:2)-Blamage in Wolfsburg gegen Japan bekannt. Am Dienstag (21 Uhr; TV: ARD) in Dortmund gegen den Vize-Weltmeister Frankreich werden Sportdirektor Rudi Völler, U20-Trainer Hannes Wolf und Sandro Wagner das Team einmalig betreuen. Durch die Freistellung sorgte der Verband für ein Novum: Keiner der zehn Vorgänger Flicks wurde herausgeworfen. Ein Nachfolger für die Heim-EM steht noch nicht fest. Neben Flick müssen auch die beiden Co-Trainer Marcus Sorg und Danny Röhl gehen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagte zur Freistellung: »Die Gremien waren sich einig, dass die A-Nationalmannschaft der Männer nach den zuletzt enttäuschenden Ergebnissen einen neuen Impuls benötigt«, sagte Neuendorf. Man brauche mit Blick auf die Europameisterschaft im eigenen Land eine Aufbruchstimmung und Zuversicht. »Für mich persönlich ist es eine der schwierigsten Entscheidungen in meiner bisherigen Amtszeit«, sagte Neuendorf: »Denn ich schätze Hansi Flick und seine Co-Trainer als Fußballexperten und Menschen. Der sportliche Erfolg hat für den DFB aber oberste Priorität. Daher war die Entscheidung unumgänglich.« Die Niederlage gegen Japan war die dritte in Folge. Das gab es zuletzt vor 38 Jahren. Von den vergangenen 17 Länderspielen gewann der viermalige Weltmeister nur vier. Nach dem WM-Debakel in Katar gelang nur ein Sieg in sechs Begegnungen. Flick hatte sein Amt im August 2021 als Nachfolger von Joachim Löw angetreten und mit acht Siegen einen Startrekord aufgestellt. Am Sonntag leitete er noch das lange geplante öffentliche Training.