Thursday, December 5, 2024
Panik im Pentagon: Trump-Kandidat versinkt in nächsten Skandalen
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Panik im Pentagon: Trump-Kandidat versinkt in nächsten Skandalen
Artikel von Christian Németh • 3Tage • 3 Minuten Lesezeit
Enthüllungen von Veteranen-Verbänden
Trumps Verteidigungsminister-Kandidat Pete Hegseth steht unter Beschuss. Die Gründe: Alkoholmissbrauch und sexueller Belästigung. Unter anderem.
Washington, D.C. – Die Nominierung von Pete Hegseth als Verteidigungsminister unter Präsident Donald Trump kommt inmitten einer Reihe von schwerwiegenden Anschuldigungen, die die Glaubwürdigkeit des ehemaligen Fox News-Moderators stark infrage stellen. Berichte deuten auf ein turbulentes Amtsverhältnis bei Organisationen hin, die Hegseth bereits geleitet hat, und werfen ein dunkles Licht auf sein bevorstehendes Amt.
Trump-Kandidat versinkt in nächsten Skandalen
Das US-Magazin The New Yorker skizziert nun Hegseth, basierend auf ihm zugespielte Unterlagen, als einen Mann mit einer problematischen Geschichte, geprägt von alkoholbedingtem Fehlverhalten und fraglichem persönlichem Auftreten während seiner Zeit bei „Concerned Veterans for America“ (CVA), einer Organisation, die sich für die Belange von Veteranen einsetzt.
Zwischen 2013 und 2016 war Hegseth Präsident dieser Organisation und war laut einem veröffentlichten Whistleblower-Bericht regelmäßig betrunken, was dazu führte, dass er während offizieller Ereignisse aus den Veranstaltungssälen getragen werden musste.
Whistleblower berichtet von ausfallendem Verhalten von Hegseth
Ein besonders schockierender Vorfall ereignete sich angeblich 2015 in einer Bar in Ohio, wo Hegseth betrunken „Tötet alle Muslime!“ gerufen haben soll. Ein Whistleblower berichtete gegenüber The New Yorker, dass das Verhalten von Hegseth nicht nur für seine Kollegen beschämend war, sondern auch den Kernwerten der Organisation widersprach, die sich bemüht, die Interessen und das Wohlergehen von Veteranen zu vertreten sowie ein gepflegtes Bild nach außen hin zu projezieren.
Zusätzlich zu diesen Vorwürfen sieht sich Hegseth schwerwiegenden Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs ausgesetzt. CNN und der Washington Post zufolge war Hegseth in einen Vorfall verwickelt, bei dem mit einer Frau, die behauptet, er habe sie 2017 in einem Hotel sexuellen Übergriffen ausgesetzt, eine finanzielle Einigung erzielt worden war.
Sogar Mutter wendet sich gegen designierten US-Verteidigungsminister
Die Situation wird durch die öffentliche Verurteilung von Hegseths Verhalten durch seine eigene Mutter verschärft. In einer E-Mail aus dem Jahr 2018, die kürzlich in der New York Times veröffentlicht wurde, beschuldigte Penelope Hegseth ihren Sohn direkt, ein „Frauenschänder“ zu sein und forderte ihn auf, „Hilfe zu suchen und einen ehrlichen Blick auf sich selbst zu werfen.“
Diese emotionale Abrechnung enthüllt nicht nur die familiären Spannungen, sondern stellt auch die Integrität von Hegseth in einem Licht dar, das für einen potenziellen Verteidigungsminister äußerst problematisch ist.
Pete Hegseth: Angeblich Mittel von Veteranen-Organisation für Privatvergnügen verwendet
Zusätzlich war Pete Hegseth in der Vergangenheit mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Während seiner Zeit als Präsident von „Vets for Freedom“, einer weiteren Veteranen-Organisation, die er führte, häufte er angeblich, hat nun ebenfalls The New Yorker herausgefunden, Schulden in Höhe von über 430.000 Dollar an und sah sich Gerüchten ausgesetzt, dass die finanziellen Mittel der Organisation für persönliche Vergnügungen fehlgeleitet wurden.
Ein ehemaliger Kollege beschrieb Hegseths Umgang mit den Geldern als skrupellos und inakzeptabel für jemanden, der an der Spitze einer institutionellen Organisation stehen sollte.
US-Senator über Hegseth: „Dieses Risiko können wir nicht eingehen“
Scheinbar teilen die Einschätzung des besagten Ex-Kollegen auch andere. Senator Richard Blumenthal (Demokraten), Mitglied des „Senate Armed Services Committee“ – dem Ausschuss des Senats der Vereinigten Staaten, der für die parlamentarische Kontrolle des US-Verteidigungsministeriums –, äußerte sich laut des New Yorkers besorgt über Hegseths Alkoholkonsum und dessen potenzielle Auswirkungen auf nationale Sicherheitsentscheidungen. Mahnend ließ er verlauten, „dass der Sekretär für Verteidigung an allen nationalen Sicherheitsfragen beteiligt ist und für die Genehmigung von Einsätzen und militärischen Operationen verantwortlich ist. Dieses Risiko können wir nicht eingehen.“
Auch im Pentagon werden einige Angestellte und Militärs die Entwicklungen rund um ihren möglichen zukünftigen Chefs mit Sorge betrachten. So oder so sollte oder soll die Installation Hegseth wohl dem Ansinnen Trumps folgen, „woke“ Generäle loswerden.
Die Kontroversen um Hegseth wachsen fraglos weiter und könnten seine Nominierung gefährden. Trumps Team hat zwar betont, dass Hegseth „hoch qualifiziert“ ist, doch die anhaltenden Enthüllungen und das öffentliche Echo könnten letztendlich doch noch eine Wende herbeizuführen.