Sunday, September 15, 2024
Nach Trump-Hetze gegen Migranten: Rechtsextreme „Proud Boys“ marschieren in Ohio auf
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Nach Trump-Hetze gegen Migranten: Rechtsextreme „Proud Boys“ marschieren in Ohio auf
Artikel von Simon Schröder • 16 Mio. • 2 Minuten Lesezeit
„Essen Hunde und Katzen“
Trumps Behauptungen, Immigranten in Springfield würden Haustiere essen, zieht Konsequenzen nach sich. Einige Schulen mussten vorrübergehend geschlossen werden.
Springfield – Donald Trumps Behauptungen während des TV-Duells gegen Kamala Harris schlagen Wellen. Einigen Haitianern in Springfield fühlen sich bedroht, nachdem Ex-Präsident Trump behauptet hatte „in Springfield essen sie die Hunde. Die Menschen, die dort hingezogen sind, sie essen die Katzen“. Einige Familien schickten ihr Kinder aus Angst vor Übergriffen nicht in die Schule, wie die Haitian Times berichtet. Außerdem marschierten die rechtsextremen und von Kanada als terroristische Organisation eingestuften „Proud Boys“ in einer kleinen Gruppe durch die Stadt.
Ein Nutzer auf der Social-Media-Plattform X teilte ein Video, auf dem eine Gruppe der „Proud Boys“ zu sehen ist, wie sie durch Springfield Ohio mit mehreren US-Flaggen marschierten. Unterdessen äußerte sich Präsident Joe Biden über die Anschuldigungen, die Trump auch nach der Präsidentschaftsdebatte mit Harris weiter verbreitete: „Es ist einfach falsch, dass die stolze haitianische Gemeinschaft gerade in unserem Land angegriffen wird.“ Weiter, sagte der Präsident am Freitag: „Dafür ist kein Platz in Amerika. Das muss aufhören – das, was er macht. Es muss aufhören.“
Anfeindungen nach Trumps Behauptungen: Haitianer in Springfield bedroht
Am Donnerstag gab es außerdem eine Drohung über einen Bombenanschlag im Springfielder Rathaus, zwei Schulen und weiterer Gebäude, die anscheinend einen rassistischen Hintergrund hatten, wie der britische Guradian berichtet. Zwei Schulen in Springfield wurden evakuiert, eine weitere war den ganzen Freitag über geschlossen, wie Axios schreibt. Gegenüber der Washington Post sagte Bürgermeister Rob Rue, die Rhetorik der Republikaner „verletze unsere Stadt“. Die Gemeinschaft in Springfield brauche Hilfe, sagte der Bürgermeister weiter.
Eine haitianische Bürgerin äußerte sich anonym gegenüber der Haitian Times, ihre Nichte habe Angst, in die Schule zu gehen. „Sie hatte Angst, aber ich sagte ihr, sie solle gehen, Gott würde sie beschützen.“ Außerdem sei ihr Auto in der Nacht mutwillig beschädigt worden. Weiter sagte sie: „Ich werde umziehen müssen, weil diese Gegend nicht mehr gut für mich ist. Ich kann nicht einmal mein Haus verlassen, um zum Walmart zu gehen. Ich bin eingeschüchtert und verängstigt.“
Vorwürfe Trumps über Migranten in Springfield unbegründet
In den letzten fünf Jahren sollen zwischen 10.000 und 15.000 haitianische Flüchtlinge nach Springfiled gekommen sein, wie die lokale Springfield News-Sun berichtet. Laut der lokalen Polizei sollen die Vorwürfe Trumps und der Republikaner nach wie vor unbegründet sein. Es gebe keine Meldungen über gestohlene Haustiere. Auch die lokalen republikanischen Politiker aus Springfiled und dem Bezirk dementierten die Anschuldigungen. (sischr)