Wednesday, March 13, 2024

Putin droht Finnland und Schweden: „Zerstörungssysteme werden verlegt“

Merkur Putin droht Finnland und Schweden: „Zerstörungssysteme werden verlegt“ Momir Takac • 6 Std. • 2 Minuten Lesezeit „Nato-Beitritt sinnlos“ Dass die Spannungen an der Nato-Grenze nach Schwedens und Finnlands Beitritt zunehmen, war zu erwarten. Jetzt hat Putin den Ländern offen gedroht. München – Mit dem Beitritt Finnlands zum Nordatlantikpakt im April 2023 hat sich die Länge der Nato-Außengrenze um 1340 Kilometer mehr als verdoppelt. Dass dies Russland nicht schmeckt, machte Präsident Wladimir Putin bereits mehrfach deutlich. Jetzt hat er eine neue Drohung ausgesprochen, die auch an Finnlands Nachbarn gerichtet ist. Putin nennt Nato-Beitritt von Schweden und Finnland „sinnlos“ – Truppenverlegung an Grenze angekündigt Mit Schweden teilt sich Russland zwar keine Grenze, dennoch hat der Beitritt des skandinavischen Landes nach langem Hin und Her für das Verteidigungsbündnis eine strategisch wichtige Bedeutung: Mit Schweden, das nicht einmal eine Woche nach Aufnahme den ersten Nato-Einsatz hatte, wird die Präsenz der Nato im Ostseeraum gestärkt. „Das ist ein absolut sinnloser Schritt (für Finnland und Schweden) unter dem Gesichtspunkt der Wahrung der eigenen nationalen Interessen“, sagt Putin in einem Interview mit der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti und dem Staatsfernsehen Rossija-1. Putin kündigt Truppenstationierung an der Nato-Grenze an: „Zerstörungssysteme werden dorthin verlegt“ Der Kremlchef schob gleich eine Drohung hinterher. „Wir hatten dort (an der finnischen Grenze) keine Truppen, jetzt werden sie dort sein. Es gab dort keine Zerstörungssysteme, jetzt werden sie dorthin verlegt“, erklärte er. Die Botschaft ist klar: Wie du mir, so ich dir. Um der Kampfansage noch mehr Gewicht zu verleihen, prahlte Putin im gleichen Interview auch mit seinem Atomwaffenarsenal. Bereits im Dezember hatte Putin Finnland mit einer Truppenverlegung an die Grenze gedroht. Als Finnland und Schweden noch Beitrittskandidaten waren, nannte der russische Botschafter in Stockholm die Länder „legitime Ziele russischer Vergeltungsmaßnahmen“. Auch der estnische Auslandsgeheimdienst rechnet in seinem aktuellen Jahresbericht damit, dass Moskau in den kommenden Jahren die Zahl der Militäreinheiten entlang der Nato-Grenze deutlich steigern wird. Putin droht mit Atomwaffen und Truppenverlegungen an finnische Grenze Russische Truppen an der Nato-Grenze: Spannungen an der Ostflanke wachsen stetig Zwischen Finnland und Russland gab es früher im hohen Nordosten Europas regen Grenz- und Warenverkehr. Das änderte sich mit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022. Gut ein weiteres Jahr später ist die einst friedliche Koexistenz Konfrontation gewichen. Die Grenzübergänge sind dicht, Russland kündigte ein Grenzabkommen von 2012 auf, und die Spannungen wachsen stetig. Helsinki beklagte zuletzt, dass Putin seit Monaten gezielt immer mehr Migranten an die Grenze bringt, um Finnland unter Druck zu setzen. Die Regierung sprach von Tausenden Geflüchteten. Russland steht außerdem im Verdacht, an der Nato-Ostgrenze und im Ostseeraum immer wieder das GPS-Netz gezielt zu stören. Provokationen und die „hybride Bedrohung“, wie Finnland es nennt, dürftig künftig nicht weniger werden. (mt)