Sunday, March 17, 2024
Als das Leben den Sex erfand: Der Ursprung von Mann und Frau
Tagesspiegel
Als das Leben den Sex erfand: Der Ursprung von Mann und Frau
Sascha Karberg • 1Wo. • 2 Minuten Lesezeit
Milliarden Jahre lang begnügte sich das Leben mit simpler Zellteilung. Doch als es die Geschlechter erfand, explodierte die Evolution – mit Folgen bis heute.
Es gibt tausend gute Gründe, wenigstens einmal im Jahr einen Frauentag zu feiern. Nur einer ist bislang nie erwähnt worden. Dabei ist es der grundlegendste Grund, den man (und frau) sich vorstellen kann: Ohne Frau gäbe es Mann nicht. Nicht nur, weil damals vor über einer Milliarde Jahren, als Frauen noch nicht erfunden waren, es auch an Männern fehlte, denen die Frauen hätten fehlen können. Sondern auch, weil ohne die Geschlechter, ohne die Erfindung von Sex, die Evolution diese Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten nie hätte hervorbringen können – schon gar nicht Homo sapiens.
Die ersten zwei Milliarden Jahre vermehrte und veränderte sich das Leben nur durch Teilung. Aus einer Zelle wurden zwei, die heranreiften, sich teilten und so weiter und so fort. Soweit, so gut. Aber hatte eine der Zellen zufällig eine nützliche Mutation, gab es keinen Weg, diesen Vorteil mit anderen der gleichen Art zu teilen. Es dauerte also lange, bis sich neue Fähigkeiten, neue Überlebenstricks, durchsetzen konnten.
Erst Sex, die Kombination von Genmaterial von zwei verschmelzenden Elternzellen ermöglichte das. Es ist kein Zufall, dass das Leben erst so richtig Fahrt aufnahm, vielfältig wurde und fast jeden Winkel der Erde eroberte, seit es Sex hat, meint Nicholas Butterfield.