Monday, July 3, 2023
Trotz bitterem WM-Aus: DFB-Star Giulia Gwinn äußert sehnlichsten Wunsch
Trotz bitterem WM-Aus: DFB-Star Giulia Gwinn äußert sehnlichsten Wunsch
Artikel von Lina Krull • Vor 1 Std.
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Die DFB-Elf wird bei dieser WM ohne Giulia Gwinn auskommen müssen. Trotzdem hat sie einen großen Wunsch für die Zukunft des Frauenfußballs.
Berlin – In Australien und Neuseeland wird in wenigen Wochen die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen beginnen. Allerdings ohne Giulia Gwinn.
Die 24-jährige Profi-Fußballerin vom FC Bayern München kämpft sich aus einer Kreuzbandverletzung zurück auf den Rasen. Für eine Nominierung hat es trotzdem nicht ganz gereicht. Im Interview mit Vogue Germany spricht die Verteidigerin über ihre Verletzung und Wünsche für den Frauenfußball.
Giulia Gwinn mit Wunsch: „Sichtbarkeit ist für Frauenfußball das Allerwichtigste“
Ein mit 87.000 Menschen voll besetztes Wembley-Stadion und Frauenfußball-Euphorie im ganzen Land: Das erlebte Gwinn bei der Europameisterschaft 2022 in England. Als Teil der Deutschen Frauen-Nationalmannschaft schaffte es die inzwischen 24-Jährige sogar in die länderübergreifende Elf des EM-Turniers. Auch wenn der Titel in einem knappen Finale damals an England ging, mündete die EM in eine große Begeisterung in Deutschland.
„Durch das, was wir bei der EM 2022 geschafft haben, haben wir eine Entwicklung in Gang gesetzt, die hoffentlich nicht wieder abflacht. Ich wünsche mir, dass diese Aufmerksamkeit und diese Sichtbarkeit nicht nur ein Sommermärchen waren“, erhofft sich Gwinn gegenüber Vogue.
DFB-Star hofft bei WM in Australien und Neuseeland auf „nachhaltige Bühne“
Vor allem die anstehende WM soll Fußball-Deutschland wieder begeistern. Wenn die DFB-Elf am 24. Juli um 10.30 Uhr (MEZ) gegen Marokko ins Turnier startet, werden die Fans im öffentlich-rechtlichen Fernsehen das Spiel live verfolgen können. Nach wochenlangem Rechtepoker um die Übertragung bei ARD und ZDF ist Mitte Juni eine Entscheidung gefallen: zugunsten der Sichtbarkeit des Frauenfußballs.
So wünscht sich Gwinn, „dass uns nachhaltig eine Bühne geschaffen wird, die wir uns meiner Meinung nach auch schwer verdient haben.“ Laut dem FCB-Star sei „gerade diese Sichtbarkeit ist für den Frauenfußball das Allerwichtigste […]. Ich glaube, der Frauenfußball hat einfach so viel Potenzial – und da liegt es natürlich auch an uns, dass wir mit unserem Können Werbung für unseren Fußball machen“, ist sich Vize-Europameisterin sicher. Auch, wenn sie bei dieser WM verletzungsbedingt nicht mit dabei sein kann.
Bitter für Gwinn: Es war zweiter Kreuzbandriss, den sie sich bei einem Training mit der Nationalmannschaft im Herbst 2022 zugezogen hat. Der Weg zurück in das Training mit der Mannschaft war kräftezehrend und lang. An den Moment der Rückkehr kann sich die Rechtsverteidigerin noch erinnern. Dieser war „extrem schön! Für den Moment, dann wieder auf dem Rasen zu stehen, lohnt sich all die Mühe. Wenn man wieder die Fußballschuhe schnürt und kleine Erfolge feiert. Wenn man endlich den Rasen wieder unter den Füßen spürt. Das ist schon sehr, sehr besonders“.
Trotz ihrer erfolgreich absolvierten Reha nominierte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die Außenverteidigerin nicht für die Nationalmannschaft. Diese „Vernunftentscheidung“ wurde in Hinblick aufs Gwinns erfolgversprechende Zukunft in der Nationalmannschaft und beim FC Bayern München getroffen. Die Daumen für ihre Nationalmannschaftskolleginnen wird sie trotzdem drücken. Bei der Nationalmannschaft gab es derweil Diskussionen über ein FIFA-Verbot der Regenbogenbinde bei der kommenden WM. (likr)