Wednesday, March 6, 2024

Rentensystem wie in Österreich: Hubertus Heil will Beamte in die Rentenkasse einzahlen lassen

Merkur Rentensystem wie in Österreich: Hubertus Heil will Beamte in die Rentenkasse einzahlen lassen von Max Schäfer • 6 Std. Bundesarbeitsminister Heil plant eine Erweiterung der gesetzlichen Rentenversicherung. Beamte und Selbstständige könnten künftig einbezogen werden. Berlin – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zeigt sich offen für eine Ausweitung der gesetzlichen Rentenversicherung auf zusätzliche Gruppen. Der SPD-Politiker betont dabei die Wichtigkeit, „dass das Rentenniveau nicht durchsackt“. Es gilt, Rentenkürzungen zu vermeiden. „Wir werden in Deutschland auch darüber diskutieren, wie wir langfristig auch weitere Gruppen in den Schutz der gesetzlichen Rentenversicherung einbeziehen“, äußerte Heil am Mittwoch, den 6. März, gegenüber den Fernsehsendern RTL und NTV. Eine Erhöhung des Renteneintrittsalters lehnt der Minister weiterhin ab. Rente in Österreich als Vorbild für Deutschland? Die Möglichkeit, Beamte und Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen, steht zur Debatte. Diese Idee ist nicht neu. Linke, Grüne und Sozialverbände haben schon seit längerem eine solche Erweiterung gefordert. Österreich, wo die durchschnittliche Rente höher ist als in Deutschland, dient als Vorbild. Dennoch plant Heil nicht, das österreichische System eins zu eins zu übernehmen. Er weist darauf hin, dass das Rentensystem in Österreich auch seine Nachteile hat. Es gebe jedoch Aspekte, die man sich genauer ansehen sollte. Als Beispiel führt der SPD-Politiker an, „dass es auf breiteren Beinen stehe“. In Bezug auf den Vorschlag eines höheren Renteneintrittsalters äußerte sich Heil erneut in einem Interview. Er warnte, dass dies „gerade für Menschen im Schichtsystem oder in körperlich anstrengenden Berufen eine Rentenkürzung bedeuten“ würde. Aus diesem Grund lehnt der Arbeits- und Sozialminister diesen Vorschlag ab. Stattdessen plädiert er für „flexible Übergänge in den Ruhestand“, um unterschiedliche Erwerbsbiografien zu berücksichtigen. Rente mit 70: Experten warnen vor falschen Erwartungen Einige Experten haben wiederholt eine „Rente mit 70“ befürwortet. Martin Werding, Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, warnte jedoch vor falschen Erwartungen. Der Rat schlägt vor, das Renteneintrittsalter alle 20 Jahre um ein Jahr zu erhöhen, um der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken. Am Dienstag, den 5. März, stellte Heil gemeinsam mit Finanzminister Christian Lindner (FDP) das neue Rentenpaket vor. Es sieht vor, das Rentenniveau bis 2040 gesetzlich auf 48 Prozent zu stabilisieren. Um den Beitragsanstieg mittelfristig zu dämpfen, soll ab diesem Jahr mit dem Aufbau eines sogenannten „Generationenkapitals“, auch Aktienrente genannt, begonnen werden. Der Bund plant, dafür Kredite aufzunehmen und das Geld unter anderem in Aktien zu investieren. (ms/afp)