Sunday, April 10, 2022

Woher kommen Russlands Soldaten, die Putin nach Butscha in die Ukraine geschickt hat

Woher kommen Russlands Soldaten, die Putin nach Butscha in die Ukraine geschickt hat Euronews Deutsch Vor 17 Std. "Woher kommen die Orks?" ("Where do orcs come from?") - das ist der Titel der Karte, die zeigt, woher die russischen Soldaten kommen, die offenbar in Butscha in der Ukraine im Einsatz waren. Orks sind in "Der Herr der Ringe" die Vollstrecker der dunklen Pläne der Mächtigen. Und so nennen viele in der Ukraine die "Besatzer", die russischen Soldaten. Viele westliche Militärexperten und Regierungen gehen davon aus, dass russische Truppen in Butscha Kriegsverbrechen begangen haben. Zivilisten wurden offenbar gefoltert und "wie auf einer Safari" erschossen. Laut dem ukrainischen Geheimdienst war in dem Vorort von Kiew bis zum 31. März vor allem die 64. motorisierte Schützenbrigade aus dem Fernen Osten Russlands im Einsatz. Diese Einheit aus Chabarowsk an der Grenze zu China soll inzwischen in den Donbas im Osten der Ukraine verlegt worden sein. Russlands Armee im Dilemma? Wer sind die 6 in der Ukraine getöteten Generäle "Es ist Völkermord": Gräueltaten von Butscha laut Unterhändler Rustem Umerow ein Fall für Den Haag Aus dem Fernen Osten Russlands und entlang der Transsibirischen Eisenbahn Eerik-Niiles Kross war Chef des Geheimdienstes von Estland. Der Abgeordnete und Diplomat hat die Karte auf Twitter veröffentlicht, die estnische IT-Experten mithilfe der Angaben aus den Pässen der russischen Soldaten erstellt haben, die ukrainische Behörden offengelegt hatten. Die Autoren der Karte haben laut Odessa Journal darauf hingewiesen, dass sie öffentlich verfügbare Daten des ukrainischen Geheimdienstes über die Orte, an denen die Militärpässe ausgestellt wurden, verwendet haben und nicht die Aufenthaltsgenehmigungen oder die tatsächlichen Wohnsitze der Militärs. Die Soldaten, die in Butscha waren, kommen laut der Karte aus den entlegensten Regionen Russlands wie Archangelsk, Magadan, Tschukotka, Chabarowsk, Sachalin und Kamtschatka im Fernen Osten. Viele waren aus Gebieten in der Nähe der Transsibirischen Eisenbahn. Hunderte russische Soldaten weigern sich, in der Ukraine zu kämpfen Der Bürgermeister von Machatschkala, der Hauptstadt von Dagestan im Nordkaukasus, hatte von vielen Beileidsbesuchen bei Familien von in der Ukraine getöteten Soldaten berichtet. Minderheiten als "Kanonenfutter"? Die NZZ hatte mit dem Hinweis auf "Kanonenfutter" berichtet, dass unter den in der Ukraine getöteten russischen Soldaten überproportional viele Angehörige ethnischer Minderheiten - z.B. burjatischer oder mongolischer Herkunft - sind. Diese Minderheiten sind ärmer als die Mehrheit der Bevölkerung. Leichen russischer Soldaten verrotten in der Ukraine: Wohin mit den Toten? Die ukrainische Regierung schätzt, dass etwa 19.000 russische Soldaten seit dem Einmarsch am 24. Februar getötet wurden. Soldat zu werden, ist laut Russland-Kenner:innen nur noch bei jungen Männern beliebt, die keine anderen Chancen, keine gute Ausbildung haben. Schon der Wehrdienst in Russland gilt als besonders hart und dauert 12 Monate. Die sogenannte "Dedowschtschina", die "Herrschaft der Großväter", ist in Russland Tradition und bedeutet, dass die älteren Soldaten die jüngeren - die "Duchi" (deutsch: "Geister") genannt werden - schikanieren dürfen. Eltern, die es sich leisten können, tun meist alles dafür, um ihren Söhnen den Wehrdienst zu ersparen. Gräueltaten Teil der russischen Strategie Laut Informationen des SPIEGEL hat der deutsche Geheimdienst BND Funksprüche der russischen Armee abgehört, die darauf hinweisen, dass die Gräueltaten von Butscha geplant waren. Die Strategie hinter Hinrichtungen, Vergewaltigungen und Folter bestehe darin, die Menschen in der Ukraine einzuschüchtern und ihren Widerstand zu brechen. Auch die Söldner der besonders brutalen "Wagner"-Gruppe sollen in den Kiewer Vororten im Einsatz gewesen sein. Die Gruppe Wagner - die der Neonazi und Ex-Militär Dmitri Utkin gegründet haben soll - ist ein privates Militärunternehmen im Dienst der russischen Regierung. Die Söldner waren nicht nur in Syrien, sondern auch seit 2014 im sogenannten "hybriden Krieg" im Donbas im Einsatz.