Sunday, April 10, 2022

Familienministerin Spiegel wird untragbar: Wie instinktlos darf eine Ministerin sein?

Tagesspiegel Familienministerin Spiegel wird untragbar: Wie instinktlos darf eine Ministerin sein? Stephan-Andreas Casdorff - Vor 6 Std. Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal war die damalige Landes-Umweltministerin vier Wochen im Urlaub - zuvor sorgte sie sich vor allem um ihr Image. Ein Kommentar. Bei Anne Spiegel scheint die Reihenfolge festzustehen: Erst ich – dann alles andere. Für eine Ministerin, ob Land oder Bund, ist das aber nicht angemessen. Gefühlt jeden Tag liefert die Bundesfamilienministerin inzwischen Gründe, ihre Entlassung für richtig zu halten, vor allem wegen ihres Verhaltens im Land, aber inzwischen auch im Bund. Bei der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz letztes Jahr war Spiegel Umweltministerin. Das, worum sie sich besonders sorgte, war: sie selbst. Wie sie dastehen würde in der Öffentlichkeit, auf welche Weise sie am besten wirkt, mit welchem „Wording“.Da reicht im Grunde schon ein Wort: untragbar. Auch im Bund macht sie keine gute Figur Jetzt kommt aber außerdem heraus, dass die Grünen-Politikerin in der Zeit des Aufräumens nach der Katastrophe vier Wochen in Urlaub gegangen ist. Vier Wochen! Unterbrochen für einen Tag mit öffentlichen Auftritten. Ist es denn zu fassen? Wie instinkt- und pietätlos darf man sein, ohne dass das Konsequenzen hat? Ach, ganz kurz noch zu Spiegels Wirken im Bund: Dass die Familienministerin, offiziell wegen Corona-Folgen, nicht in den Bundestag kam, um etwas zu den Flüchtlingsfamilien zu sagen, tags darauf aber im Kabinett saß – genug! Es wird sich doch wohl eine Ministerin finden lassen, die an der Sache interessiert ist. Die Legislaturperiode ist ja noch jung.