Monday, November 6, 2023

Ukrainischer Kampfgeist wankt - Pessimismus steigt – Vertrauen fällt

FOCUS online Ukrainischer Kampfgeist wankt - Pessimismus steigt – Vertrauen fällt Artikel von FOCUS Online • 4 Std. Besonders im Osten der Ukraine halten die Gefechte weiter an. Ukraines Moralschwund trifft auf sinkendes Vertrauen in die Führung, während das Land sich auf einen langen Krieg einstellt. In der aktuellen Lage zeigt sich ein Stimmungswandel innerhalb der ukrainischen Bevölkerung. Laut der New York Times, die von der Kreml-nahen russischen Nachrichtenagentur „Tass“ zitiert wird, wird das Land von einem zunehmend pessimistischen Blick auf das mögliche Ende des Konflikts erfasst. Die Hoffnungen, die ukrainische Armee könnte aus den Stellungen an der Frontlinie heraus zu raschen Erfolgen gelangen, scheinen sich zu verringern, während zugleich die Unterstützung durch alliierte Waffenlieferungen als rückläufig wahrgenommen wird. Dies führt zu der Erwartungshaltung, dass sich die Ukraine auf einen langfristigen Krieg einstellen muss. Vertrauen in Regierung sinkt Die New York Times unterstreicht dies mit dem drastischen Rückgang des Vertrauens in die ukrainische Regierung, das laut einer Studie des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie von 74 % im Mai auf 39 % im Oktober gesunken ist. Anton Grushetsky, stellvertretender Direktor des Instituts, konstatiert gegenüber der Zeitung eine steigende Unsicherheit unter den Bürgern und eine zunehmende Suche nach Verantwortlichen für die als unzureichend empfundene Lage. Militärisches Patt anerkannt Die militärische Situation wird von ukrainischer Seite als festgefahren beschrieben. Der Oberbefehlshaber des ukrainischen Militärs, Valery Zaluzhny, gestand in einem Beitrag für den Economist ein, dass der Konflikt in eine Sackgasse geraten sei. Zaluzhny, der dies in einem weiteren Interview mit derselben Zeitung bestätigte, äußerte die Einschätzung, dass ein Durchbruch an der Front unwahrscheinlich sei. Präsident Wladimir Selenskyj relativierte diese Aussage jedoch und verneinte, dass es sich für Kiew um ein Patt handele.