Wednesday, November 29, 2023

Lüge von Gil Ofarim vor dem Landgericht Leipzig: CDU-Vizechefin Karin Prien bittet um Entschuldigung

Berliner Zeitung Lüge von Gil Ofarim vor dem Landgericht Leipzig: CDU-Vizechefin Karin Prien bittet um Entschuldigung Artikel von chg/dpa • 12 Std. Nachdem der jüdische Sänger Gil Ofarim gestanden hat, gelogen zu haben, bittet die stellvertretende CDU-Vorsitzende Karin Prien um Entschuldigung. Ofarim hatte im Oktober 2021 Antisemitismusvorwürfe gegen einen Hotelmanager in Leipzig erhoben. Prien hatte die sofortige Entlassung des Managers gefordert. „Das Geständnis von Gil Ofarim habe ich erschüttert zur Kenntnis genommen“, sagte Prien nun dem Stern: „Es tut mir leid, dass ich seiner Lüge so einfach geglaubt habe und ich kann den betroffenen Mitarbeiter und sein Hotel nur aufrichtig um Entschuldigung bitten.“ Die CDU-Politikerin hatte sich im Oktober 2021 mit Ofarim solidarisiert. Der Sänger beschuldigte in seinem Instagram-Video einen Mitarbeiter des Westin Hotels in Leipzig, ihn wegen seiner Davidstern-Kette beleidigt zu haben. Prien, die selbst jüdische Wurzeln hat, schrieb damals in einem Post auf Twitter: „Unfassbar, dass so etwas in Deutschland geschieht und nicht unverzüglich zur Entlassung der entsprechenden Mitarbeiter führt.“ Prien sagte nun: „Der Vorwurf des Antisemitismus und des Rassismus sind zu Recht mit gesellschaftlicher Missachtung verbunden. Bei jedem neuen Opfer besteht nun die Gefahr, dass Täter und Gesellschaft auf ihn und seine Lüge verweisen. Gil Ofarim hat dem Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland leider schweren Schaden zugefügt“ Das Verfahren gegen den jüdischen Musiker Gil Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung war am Dienstag vor dem Landgericht Leipzig nach dessen Geständnis eingestellt worden. Der 41-Jährige muss als Auflage jedoch einen Geldbetrag in Höhe von 10.000 Euro zahlen – je zur Hälfte an die israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig und die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin. Man habe davon aus den Medien erfahren, wollte sich aber nicht dazu äußern, sagte ein Sprecher der Gedenkstätte am Mittwoch auf Anfrage. Überraschende Wendung: Musiker Gil Ofarim gesteht vor Gericht Die israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig diskutierte dagegen lange, ob sie den vom Gericht zugewiesenen Geldbetrag überhaupt annehmen soll. „Das Verhalten von Gil Ofarim war überhaupt nicht koscher. Daher ist das Geld negativ belastet“, sagte der Vorsitzende der israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, Küf Kaufmann, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Man habe sich schließlich doch dafür entscheiden, das Geld annehmen zu wollen. „Wir werden es für die Vertiefung und Verbreitung der interreligiösen Arbeit verwenden“, betonte Kaufmann. Der Zentralrat der Juden hatte das Verhalten Ofarims scharf kritisiert. Dieser habe neben der Öffentlichkeit auch die jüdische Gemeinde belogen. „Damit hat Gil Ofarim all denen, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind, großen Schaden zugefügt“, hatte der Zentralrat mitgeteilt.