Friday, April 8, 2022

Lockdown in Shanghai: Hund mit Spaten totgeprügelt, nachdem Besitzer in Quarantäne-Zentrum gebracht wurden

Business Insider Deutschland Lockdown in Shanghai: Hund mit Spaten totgeprügelt, nachdem Besitzer in Quarantäne-Zentrum gebracht wurden Business Insider Deutschland - Gestern um 17:34 In der 26-Millionen-Einwohner Metropole Shanghai wurde ein Corona-Lockdown verhängt – auf unbestimmte Zeit. Die chinesische Regierung will so gemäß ihrer Zero-Covid-Strategie Herr der steigenden Zahl an Omikron-Infektionen werden. Und das mit teils drastischen Maßnahmen: Ausländische – auch deutsche – Unternehmen lassen ihre Mitarbeiter in den Fabriken übernachten, um sie vor strenger Quarantäne zu bewahren. Ganze Viertel unterliegen Ausgangssperren, infizierte Personen werden in Isolationszentren untergebracht. So auch ein Shanghaier Pärchen. Dessen Haustier, ein Corgi, war laut Berichten der "South China Morning Post" dem Van hinterhergerannt, in dem das Paar abtransportiert worden war. Kurz darauf, das belegen grafische Videos und Fotos, die in sozialen Medien kursieren, hat ein in Corona-Schutzanzug gekleideter Mann den Hund mit einem Spaten totgeschlagen. Anfangs seien Augenzeugen davon ausgegangen, dass es sich bei dem Mann um einen in öffentlichem Auftrag handelnden Seuchenschützer handele. Doch später wurde er laut dem Radiosender Free Asia als Wachmann eines Wohnkomplexes im Shanghaier Bezirk Pudong identifiziert. Videos, wie der Corgi totgeschlagen wurde, verbreiteten sich auf sozialen Medien – und sorgten für Entsetzen In China, wo der Bevölkerung auch bei verhältnismäßig wenigen Corona-Fällen strenge Restriktionen auferlegt werden, sorgte der Fall für großes Entsetzen. Auf der Twitter nachempfundenen chinesischen sozialen Plattform Weibo wurde der Hashtag "Shanghai corgi" mehr als 52 Millionen Mal angesehen. "Der Mann ist ein Monster, er will Corona bekämpfen, doch wer hat ihm das Recht gegeben, ein unschuldiges Leben auszulöschen?", lautet ein User-Kommentar auf Weibo. Laut Free Asia sagte der Wachmann, er habe den Hund getötet aus Angst, er könnte Covid verbreiten, da seine Herrchen positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. "Wir haben das nicht umfassend durchdacht", wurde eine namentlich nicht genannte Quelle genannt, die den Wohnkomplex repräsentiert, in dem der Wachmann arbeitet. Und weiter: Den Besitzern des Hundes würde eine Kompensation gezahlt. Der Tageszeitung "South China Morning Post" zufolge hatten sich die Besitzer des getöteten Hundes dazu entschieden, ihr Haustier frei herumlaufen zu lassen. Denn sie hätten Angst gehabt, dass er ansonsten verhungern könnte. Das Paar war laut dem Bericht positiv auf Corona getestet worden und in einem Van in ein Quarantäne-Zentrum gefahren worden. Der Corgi war demnach dem Van eine Weile hinterhergerannt. Doch als das Auto endgültig weggefahren gewesen sei, habe der diensthabende Wachmann einen Spaten genommen und den Hund damit dreimal geschlagen, wonach dieser unmittelbar gestorben sei. Das Aufheulen des Hundes war in den Videos, die sich später über soziale Medien verbreiteten, laut zu hören. Haustiere sind schon zuvor in China gekeult worden Der Fall sorgte für Aufruhr in einer Stadt, deren Bewohnerinnen und Bewohner ohnehin frustriert sind angesichts des zeitlich unbegrenzten Corona-Lockdowns. Die mehr als 26 Millionen Shanghaier dürfen nicht einmal ihre Wohnungen verlassen, um Lebensmittel einzukaufen. Doch dass Haustiere gekeult werden in China – aus Angst, sie könnten das Coronavirus verbreiten, ist keine Neuheit. Vergangenen Monat etwa wurde ein Hund der Rasse Samojede brutal von Seuchenschützern in der der Stadt Huizhou in der chinesischen Provinz Guangdong geschlagen. Im November vergangenen Jahres berichtete eine Frau in der Stadt Shangrao in der chinesischen Provinz Jiangxi, dass Angestellte der Stadt ihre Wohnung betreten und ihren Hund zu Tode geprügelt hätten.