Wednesday, November 8, 2023

Mesut Özils Vater Mustafa hofft noch auf Versöhnung seines Sohnes mit dem DFB

DER SPIEGEL Mesut Özils Vater Mustafa hofft noch auf Versöhnung seines Sohnes mit dem DFB Artikel von Mathis Vogel • 14 Std. Falsch beraten? Der Bruch zwischen seinem Sohn und dem DFB schmerzt Mesut Özils Vater Mustafa auch noch fünf Jahre später. Er hofft, dass sein Sohn einem Positivbeispiel in der Nationalmannschaft folgt. Mesut Özils Vater Mustafa hofft noch auf Versöhnung seines Sohnes mit dem DFB Der Vater von Ex-Fußballnationalspieler Mesut Özil hadert mit dem Abgang seines Sohnes aus der Nationalmannschaft. »Mein großer Wunsch wäre es, dass er zum Beispiel eines Tages für den DFB arbeitet, im Team-Management oder in irgendeiner beratenden Funktion wie etwa Ausländer-Integration«, sagte Mustafa Özil in einem Interview in der »Sport Bild«. Sein Sohn stehe noch immer für eine »gelungene Integration«. Der heute 35-Jährige war im Anschluss an das WM-Vorrunden-Aus 2018 in Russland aus der Nationalmannschaft zurückgetreten und hatte in einem Statement in den sozialen Netzwerken Respektlosigkeit und Rassismus im Deutschen Fußball-Bund angeprangert. Kurz vor der Endrunde hatte ein gemeinsames Bild mit Teamkollege Ilkay Gündoğan und dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan für Aufsehen gesorgt. In seinem Statement schrieb Özil damals unter anderem: »Mit schwerem Herzen und nach langer Überlegung werde ich wegen der jüngsten Ereignisse nicht mehr für Deutschland auf internationaler Ebene spielen, solange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre.« Özils Vater, der bis 2013 Manager des gebürtigen Gelsenkircheners war, glaubt, sein Sohn sei damals »von seinem Umfeld beeinflusst« worden und werde noch immer »ein Stück weit benutzt«. Die Art des Abgangs seines Sohnes aus der Nationalmannschaft bereue er zutiefst. »Wenn ich einen Zauberstab hätte, würde ich das Rad zurückdrehen«, sagte er und weiter: »Mesuts Karriere durfte so nicht enden. Ich akzeptiere es bis heute nicht. Ich bin traurig und enttäuscht. Es tut mir weh.« In den späten Jahren seiner im März dieses Jahres beendeten Karriere war Mesut Özil mehrfach mit politischen Statements aufgefallen. Im Dezember 2019 hatte sich der damalige Profi des FC Arsenal in den sozialen Medien kritisch zur Unterdrückung der Uiguren in China geäußert, zuletzt fiel er mit propalästinensischen Internet-Beiträgen auf. In diese solle man aber »nicht zu viel hineininterpretieren«, sagt Mustafa Özil. Trotzdem wünsche er sich als Vater, dass sein Sohn Social-Media-Nachrichten über Herkunft, Religion, Politik »einfach weglässt«. Er sei schließlich Sportler. Gündoğan im Umgang mit Erdoğan-Foto ein Vorbild Das Erdoğan-Foto selbst sieht er nicht als Fehler und verteidigt seinen Sohn: »Für mich ist das grundsätzlich kein Problem gewesen. Wenn jemand von Olaf Scholz eingeladen wird, und der Bundeskanzler möchte ein Foto mit ihm machen, dann würde er es auch machen.« Aber er habe sich gewünscht, dass sich sein Sohn nach der enormen Kritik klar positioniert. So wie es Gündoğan tat, als er das Foto als »Geste der Höflichkeit« verteidigte. Schließlich habe er auch erst durch die Förderung in Deutschland zum Weltstar reifen können. Mit besserer Beratung hätte es auch anders laufen können für seinen Sohn, glaubt Özil Senior. İlkay Gündoğan sei ein positives Beispiel dafür. »Er war 2018 mit auf dem Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Die Kritik war groß. Und heute ist er Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Weil er ein gutes Umfeld um sich herum hat, gut beraten wurde.« Özil hatte kurz nach seinem Karriereende im März über eine Aussprache mit Ex-Bundestrainer Joachim Löw gesprochen. Es sei »sehr freundschaftlich« gewesen, sagte der Weltmeister von 2014 über die Begegnung, die in diesem Jahr stattgefunden haben soll.