Monday, October 2, 2023

Schlagabtausch mit Kiew: Elon Musk macht sich über Selenskyj lustig

ntv.de Schlagabtausch mit Kiew: Elon Musk macht sich über Selenskyj lustig 12 Std. Er kann es nicht lassen: Nach seinem äußerst fragwürdigen Post über die deutsche Seenotrettung sendet Tesla-Chef Elon Musk nun eine provokante Botschaft in Richtung Ukraine: Mit einem Meme kritisiert er die Bemühungen von Präsident Selenskyj um Militärhilfe. Kiew reagiert prompt. Nutzt seine Internetplattform X zunehmend für politische Botschaften: Elon Musk. Zwischen dem ukrainischen Parlament und dem US-Milliardär Elon Musk ist es zu einem Schlagabtausch gekommen. Der Tesla-Chef, der seine Internetplattform X zunehmend nutzt, um seine eigenen politischen Botschaften zu senden, hatte sich mit einem Tweet über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj lustig gemacht. So postete er ein Meme von einem angespannt aussehenden Selenskyj und versah es mit der Bemerkung, dass dieser so aussehe, wenn er fünf Minuten lang keine neue Milliardenhilfe gefordert habe. Das ukrainische Parlament postete auf seiner offiziellen Seite daraufhin ein Bild von Musk und schrieb: "Wenn Du nach 5 Minuten noch keine russische Propaganda verbreitet hast." Der Beitrag wurde später jedoch wieder gelöscht. Später äußerte sich der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak empört über Musks Post. "Jegliches Schweigen oder jegliche Ironie gegenüber der Ukraine" seien "eine direkte Ermutigung der russischen Propaganda, die Gewalt und Zerstörung rechtfertigt", schrieb er ebenfalls auf X. Auch viele Nutzerinnen und Nutzer zeigten sich über das von Musk gepostete Meme erzürnt. So kommentierte der ukrainische Abgeordnete Oleksiy Goncharenko etwa: "Ich frage mich, ob es einen Tag gibt, an dem Musk nichts Dummes sagt?" Eine andere Nutzerin schreibt: "Weil Selenskyj sich traut, sich gegen Putin zu wehren, was sich Elon niemals trauen würde." Der Tesla-Gründer hatte sich in den vergangenen Tagen mehrfach der Kritik von US-Republikanern angeschlossen, dass die US-Regierung der Ukraine zu viel Hilfe leiste. Dies wird als politisch heikel angesehen, weil Musk auch Eigentümer des Unternehmens SpaceX ist, das die für die ukrainischen Verteidigungsanstrengungen unverzichtbaren Starlink-Satellitenkommunikationsdienste anbietet. Er hatte mehrfach gedroht, diese Nutzung einzuschränken. Musk kommentiert den "Spiegel" auf Deutsch Musk äußert sich in letzter Zeit zunehmend zu politischen Themen, vor allem auch mit migrationskritischen Äußerungen über die amerikanische Südgrenze oder die Seenotrettung im Mittelmeer. Auch in die deutsche Migrationspolitik mischte er sich bereits ein. So teilte er auf X den Beitrag eines ausländerfeindlichen X-Nutzers namens "Radio Genoa", in dem zur Stimmabgabe für die Rechtspartei AfD aufgerufen wird. In dem von Musk geteilten Beitrag wird behauptet, dass derzeit angeblich acht deutsche Schiffe von Nichtregierungsorganisationen Geflüchtete aus dem Mittelmeer aufnehmen würden, um sie nach Italien zu bringen. "Ist die deutsche Öffentlichkeit sich dessen bewusst?", schrieb Musk. Die Antwort aus dem Auswärtigen Amt ließ nicht lange auf sich warten: "Ja, es nennt sich Leben retten", schrieb das Ministerium auf X. Als der "Spiegel" den Schlagabtausch zwischen Musk und dem deutschen Ministerium ebenfalls auf der Plattform aufgriff, ließ der Milliardär dies nicht unkommentiert. "Du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank", kommentierte dieser unter dem Beitrag auf Deutsch.