Monday, April 11, 2022

Putins Schattenarmee: Das ist über die Wagner-Gruppe bekannt

Kölner Stadt-Anzeiger Putins Schattenarmee: Das ist über die Wagner-Gruppe bekannt ksta - Vor 1 Std. Die berüchtigte Wagner-Gruppe scheint inzwischen auch in der Ukraine ihr Unwesen zu treiben. Bereits vor ein paar Wochen hatte die US-Regierung Hinweise gesammelt, dass der russische Präsident Wladimir Putin möglicherweise die Söldnerfirma, die für ihre Brutalität bekannt ist, „an einigen Stellen“ bei der Invasion der Ukraine bereits eingesetzt hat. „Es ist nicht genau klar, wo oder wie oder in welchem Maße, aber wir haben einige Anzeichen dafür gesehen, dass die, dass sie eingesetzt werden“, sagte ein hoher Beamter des US-Verteidigungsministeriums bereits Anfang März. Die gefürchtete Miliz wird auch Putins Schattenmänner genannt. Nachdem die Regierung in Washington diese Erkenntnis teilte, geht nun auch das britische Verteidigungsministerium davon aus, dass die Söldner des privaten Militärunternehmens in der Ostukraine eingesetzt werden. Am Montagabend veröffentlichte das britische Verteidigungsministerium auf Twitter eine aktuelle Meldung. Unter Berufung auf Geheimdienstinformationen sei man sich sicher, dass mehr als 1000 Kämpfer, darunter hochrangige Führer der Organisation, für Kampfeinsätze entsandt worden seien. Wladimir Putin schickt Wagner-Gruppe gerne in Kriegsgebiete Angeblich soll die Wagner-Gruppe den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch zur Strecke bringen. Die Box-Legenden Wladimir Klitschko und Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sollen ebenfalls auf Putins Todesliste stehen. Der Kreml bestreitet jegliche Verbindung zur Wagner-Gruppe. Putin greift nicht zum ersten Mal auf die 400 Mann starke Truppe zurück, die oft nur im Geheimen agiert. Bereits bei anderen Konflikten in Krisengebieten, wo Russland seine Interessen durchsetzen will, kam das russische Söldnernetzwerk, das auch unter den Namen „Task Force Rusich“ in Erscheinung tritt, zum Einsatz. Vergewaltigungen, Massenerschießungen und Schändungen Bei der Annexion der Krim 2014 griff der russische Machthaber angeblich auf die Miliz zurück. Laut zahlreicher übereinstimmenden Medienberichten wurde die Truppe ebenso im syrischen Bürgerkrieg, in Libyen, Sudan, Madagaskar, Mali und der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) ausfindig gemacht. Den Söldnern werden Vergewaltigungen, Massenerschießungen, Schändungen von Leichen und Plünderungen vorgeworfen. Offiziell gibt es die Miliz nicht, denn privates Söldnertum ist in Russland verboten. Daher bestreitet Moskau natürlich, dass die Wagner-Truppe überhaupt existiert. Allerdings gilt das Geheimnis seit einem groben Fehler eines Söldners im Libyen-Krieg als gelüftet. Im Frühling 2020 verlor einer der gekauften Soldaten sein Tablet, auf dem die Codenamen der Kämpfer, Einkaufslisten russischer Waffen und Minenpläne gefunden wurden. Donald Trump und EU verhängen Sanktionen gegen Söldner-Miliz Ende vergangenen Jahres hat die Europäische Union bereits ein deutliches Zeichen gegen Putins Schergen gesetzt: Die Politiker in Brüssel werfen der russischen Firma Wagner vor, Gewalt zu schüren und Zivilisten einzuschüchtern. Die undurchschaubare Organisation wurde am 13. Dezember 2021 mit Sanktionen belegt. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump strafte die Truppe bereits 2017 ab. Woher stammt der Firmenname Wagner? Anführer und Gründer der Söldner-Truppe ist ein enger Weggefährte Putins. Die Rede ist von Dmitri Walerjewitsch Utkin, der seit seinem Abtritt als Oberstleutnant einer Spezialeinheit des russischen Militärgeheimdiensts komplett aus der Öffentlichkeit verschwunden ist. Es gibt kaum Fotos von dem 51-Jährigen, die älteren Aufnahmen hat der Kreml erfolgreich gelöscht. Utkin soll auch der Namensgeber für die geheime Einsatztruppe sein. Der Wehrmacht-Fan hat seine Firma nach Richard Wagner benannt, Adolf Hitlers' Lieblingskomponisten. (mbr/dpa)