Friday, April 8, 2022

Coronavirus: Karl Lauterbach - »Wir haben keinen Spielraum mehr für Lockerungen“

Coronavirus: Karl Lauterbach - »Wir haben keinen Spielraum mehr für Lockerungen“ DER SPIEGEL Alwin Schröder - Gestern um 11:15 Das Scheitern einer Corona-Impfpflicht im Bundestag bezeichnet Gesundheitsminister Karl Lauterbach als »klare Niederlage«: Im Herbst werde das Land wohl erneut nicht auf eine Pandemiewelle vorbereitet sein. Nach der Entscheidung des Bundestags gegen eine Corona-Impfpflicht sieht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) keinerlei Möglichkeiten mehr für einen weiteren Abbau der Eindämmungsmaßnahmen gegen die Pandemie. »Das, was wir an Lockerungen machen konnten, haben wir verbraucht«, sagte er am Freitag in Berlin. Für weitere Schritte gebe es »keinen Spielraum«. Mit den aktuellen Eindämmungsmaßnahmen auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes werde das Land zudem »im Herbst mit Sicherheit nicht über die Runden kommen«, fügte Lauterbach hinzu. Es werde beispielsweise »mit großer Wahrscheinlichkeit« nicht ohne die Wiedereinführung einer Maskenpflicht in vielen Bereichen gehen. Deshalb müsse das Gesetz noch einmal geändert werden. Ein Gesetzentwurf für eine Corona-Impfpflicht für alle ab 60 war am Donnerstag im Bundestag gescheitert (lesen Sie hier mehr). »Das war eine schlechte Woche für den Schutz der Bevölkerung vor der Corona-Infektion«, sagte Lauterbach dazu. Die Bundestagsentscheidung sei »eine klare und auch bittere Niederlage für alle Impfpflichtbefürworter«, auch für ihn selbst. Sie sei zugleich eine schlechte Nachricht für das Gesundheitspersonal, dass Corona-Patienten betreue, und für alle Angehörigen von vulnerablen Gruppen. Außerdem handele es sich um eine »traurige Nachricht« in Bezug auf die schweren Erkrankungen und Todesfälle, die durch eine Impfpflicht hätten verhindert werden können. Lauterbach hatte zuvor bereits eine weitere Impfkampagne angekündigt. »Wir müssen noch einmal eine wirklich wirksame Impfkampagne gezielt an die richten, die zwar bisher sich nicht haben impfen lassen, aber im Prinzip bereit sind«, sagte er im Deutschlandfunk. Man wisse, dass es eine solche Gruppe gebe, insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund. »Die müssen erreicht werden, da dürfen wir nicht aufgeben. Da müssen wir übrigens auch kreativer werben. Da bereiten wir gerade etwas vor.«