Saturday, April 9, 2022

Bundesnetzagentur warnt vor Insolvenz von Gazprom Germania und setzt erfahrenen Energieexperten ein

Business Insider Deutschland Bundesnetzagentur warnt vor Insolvenz von Gazprom Germania und setzt erfahrenen Energieexperten ein Solveig Gode - Vor 13 Std. Die Bundesnetzagentur fürchtet offenbar, dass die kürzlich übernommene Gazprom Germania zusammenbrechen könnte. Das gehe aus einem Brief hervor, den die Bundesnetzagentur als Treuhänderin an Banken, Dienstleister und Kunden der Gazprom Germania GmbH und ihrer Tochtergesellschaften geschrieben habe, berichtet die "FAZ". Der Zeitung liege der Brief vor. „Der operative Betrieb ist ohne die Beschaffung von Betriebsmitteln und das Angebot von Dienstleistungen gefährdet. Ohne Zugang zu Finanzmitteln droht der Gruppe die Zahlungsunfähigkeit“, zitiert die "FAZ" Behördenpräsident Klaus Müller aus dem Schreiben. Ein Zusammenbruch des Gasunternehmens hätte fatale weitreichende Konsequenzen für die Gasversorgung in Europa. Müller warne vor einem potenziellen Zusammenbruch des Gashandels bis hin zu "einer Gefährdung der Versorgungssicherheit durch einen möglichen Verlust der Speicherkapazitäten." Gazprom Germania ist Eigentümerin wichtiger Unternehmen der deutschen Gaswirtschaft. Dazu gehören etwa der Gas-Großhändler Wingas und der Gasspeicherbetreiber Astora, der den größten Gasspeicher in Deutschland betreibt. Am Freitagabend gab die Bundesnetzagentur außerdem bekannt, dass sie bei der ehemaligen deutschen Tochterfirma des russischen Gasriesen Gazprom einen Generalbevollmächtigten eingesetzt hat. Er werde die Geschäftsführung der Gazprom Germania in der weiteren Stabilisierung des Unternehmens und ihrer Tochtergesellschaften unterstützen, teilte die Behörde am Freitag in Bonn mit. Es handele sich um den ehemaligen Vorstand der Energiebörse EEX, Egbert Laege. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Montag die Bundesnetzagentur vorübergehend als Treuhänderin für die Gazprom Germania GmbH eingesetzt. Habeck hatte dies mit unklaren Rechtsverhältnissen und einem Verstoß gegen Meldevorschriften begründet. Der russische Energieriese Gazprom hatte wenige Tage zuvor mitgeteilt, seine deutsche Tochterfirma Gazprom Germania aufgegeben zu haben. Als das Ministerium erfuhr, dass der Erwerber die Liquidierung des Unternehmens angeordnet hatte, übernahm die Netzagentur die Regie. Einen Tag später forderte der frühere Mutterkonzern seine ehemalige deutsche Tochterfirma zum Verzicht auf den Markennamen und die Verwendung des Markenlogos auf.