Monday, November 6, 2023

Kommentar zur Migrationspolitik: Albträume in Deutschland

Frankfurter Allgemeine Zeitung Kommentar zur Migrationspolitik: Albträume in Deutschland Artikel von Philip Eppelsheim • 15 Std. Propalästinensische Demonstration am 4. November in Berlin Viel zu lange schon wird die Migrationspolitik in Deutschland von Schönrederei und dem Nicht-wahrhaben-Wollen eigentlich nicht übersehbarer Probleme bestimmt. Die meisten Politiker, nicht nur von SPD und Grünen, sondern auch von der Union, haben viele Jahre an einem Multikulti-Traum festgehalten, der mancherorts längst ein Albtraum ist: Es sind Milieus entstanden, in denen die Werte der westlichen Welt verachtet werden, in denen Frauen den Männern zu dienen haben und in denen der Hass auf Juden grenzenlos ist. Besonders Letzteres ist derzeit offensichtlich, aber auch nicht wie Kai aus der Kiste gekommen. Einem kurzen Aufschrei folgte stets das Weiter-so Der Hass zeigt sich jetzt nur derart unverhohlen auf den Straßen, dass das Wegschauen selbst mit ideologischen Scheuklappen nicht mehr möglich ist. Juden in Deutschland warnen schon seit Jahren vor muslimischem Antisemitismus und beklagen, dass dieser aufs Gröbste unterschätzt werde und man die Augen davor verschließe, was im Land geschehe. Dazu passt, dass auch Vorfälle wie die Kölner Silvesternacht oder die zahlreichen anderen Krawalle, Gewalttaten und Anschläge der vergangenen Jahre zu keinem Umdenken geführt haben. Die wenigen kritischen Stimmen wurden ignoriert oder in die rechte Ecke gestellt, und der Unmut in immer größeren Teilen der Bevölkerung wurde als Anstellerei abgetan. Einem kurzen Aufschrei folgte stets das Weiter-so. Es ist längst nicht ausgemacht, dass es dieses Mal nicht wieder so ist. Aber immerhin scheinen es selbst immer mehr Grüne und Sozialdemokraten zu begreifen: Nur mit einer wirklichen Wende in der Migrationspolitik kann man derartigen Milieus und Parallelgesellschaften beikommen. Dazu gehören mehr Abschiebungen, die Begrenzung der Migration auf eine Zahl, die zu bewältigen ist, und eine bessere Kontrolle, wer aus welchen Gründen ins Land kommt. Integration, auch das ist eigentlich kein Geheimnis, kann nämlich nur bei denjenigen klappen, die sich auch wirklich inte­grieren wollen. Wer aber von einem islamistischen Kalifat träumt, für den darf bei uns kein Platz sein.