Thursday, February 16, 2023

Vertrauliche Akten zeigen: RBB-Chefaufklärerin Dorette König kassierte brisante ARD-Zulage

BI Deutschland Vertrauliche Akten zeigen: RBB-Chefaufklärerin Dorette König kassierte brisante ARD-Zulage Artikel von Jan C. Wehmeyer • Vor 3 Std. Dorette König ist Vorsitzende des Verwaltungsrats beim RBB. Während des ARD-Vorsitzes der Anstalt erhielt sie eine höhere Aufwandsentschädigung. Über Jahre führten sie mit Patricia Schlesinger den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Doch als die Affäre um die Ex-Intendantin ans Tageslicht kam, wollte der öffentlich-rechtliche Sender seine mächtigen Direktoren nur noch loswerden. Eine teure Mission, denn die Manager haben hohe Versorgungsansprüche, es geht um Millionensummen. Daher suchten Arbeitsrechtler monatelang nach möglichen Kündigungsgründen. Nach und nach trennte sich der Sender vom ehemaligen Spitzenpersonal. Anfang Februar entließ der RBB schließlich seinen Betriebsdirektor Christoph Augenstein und den langjährigen Verwaltungschef wegen einer fragwürdigen Zulage. Sie hatten für den Vorsitz des RBB im Senderverbund der ARD mehr Geld bekommen. Die internen Kontrollgremien sollen von dem Zubrot nichts gewusst haben. Damit war das Kapitel beendet – so schien es jedenfalls. Doch nun lassen gerade einmal 200 Euro Zweifel an der Glaubwürdigkeit des RBB aufkommen. Denn Recherchen von Business Insider zeigen, dass der Sender ausgerechnet der heutigen Chefaufklärerin, der kommissarischen Verwaltungsratschefin Dorette König, ebenfalls eine ARD-Zulage auszahlte. Die frühere Staatssekretärin stieg im vergangenen August an die Spitze des Kontrollgremiums auf, kümmert sich seither um die Untersuchung des RBB-Skandals durch die Kanzlei Lutz Abel. Davor war sie die Stellvertreterin von Wolf-Dieter Wolf, der in der RBB-Affäre eine Schlüsselrolle spielt und seinen Posten im Sommer räumte. Als langjährige Vize-Vorsitzende hatte König Anspruch auf eine monatliche Aufwandsentschädigung für das Ehrenamt von 500 Euro zuzüglich einer Sitzungspauschale von 75 Euro. Einfache Mitglieder erhalten 400 Euro, nur der Verwaltungsratsvorsitzende bekommt 700 Euro pro Monat. Entsprechendes ist in der RBB-Satzung unter Paragraph 25 geregelt. Nun belegen interne Dokumente aber, dass sich Königs Aufwandsentschädigung im Januar 2022 plötzlich auf 700 Euro erhöhte. Wolf erhielt in dem Monat mit 833 Euro mehr als König, weil der RBB ihm die Umsatzsteuer auf seine Aufwandsentschädigung erstattete – was ebenfalls fragwürdig ist.