Monday, February 27, 2023
Franziska Giffeys Ehemann erhält nach Betrugsvorfall neuen Job
DER SPIEGEL
Franziska Giffeys Ehemann erhält nach Betrugsvorfall neuen Job
Artikel von Marc Röhlig • Vor 1 Std.
Er soll systematisch über Arbeitszeiten und Reisekosten gelogen haben, dann gab Karsten Giffey seinen Job in der Berliner Verwaltung auf. Nun erhält der Ehemann der Bürgermeisterin eine neue Chance – nahe Magdeburg.
Franziska Giffeys Ehemann erhält nach Betrugsvorfall neuen Job
Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) muss noch um die Fortsetzung ihres Jobs verhandeln. Ihr Ehemann Karsten Giffey hat indes nach Betrugsvorwürfen nun eine neue Anstellung. Das meldete »Business Insider«. Demnach wird Giffey als Veterinär in der Verwaltung des Landkreises Jerichower Land tätig. Eine Sprecherin des Kreises in Sachsen-Anhalt bestätigte dem Onlinemedium das Anstellungsverhältnis im Rahmen eines Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst.
Auch in Berlin war Karsten Giffey zuvor als Veterinär im öffentlichen Dienst tätig – hatte aber nach Betrugsvorwürfen seinen Job abgegeben. Als Amtsveterinär im Landesamt für Gesundheit und Soziales soll er systematisch und mit Vorsatz bei seinen Arbeitszeiten und Reisekostenabrechnungen gelogen haben. Das Verwaltungsgericht Berlin strengte ein Disziplinarverfahren an.
151 Stunden unentschuldigt gefehlt
Insgesamt 54 Mal soll Karsten Giffey im Jahr 2016 während seiner Arbeitszeit unerlaubt Vorträge und Seminare gehalten haben. Insgesamt wurden ihm mehr als 151 Stunden unentschuldigten Fehlens zur Last gelegt. »Der vom Beklagten insgesamt verursachte Betrugsschaden liegt über 3000 Euro und ist damit bereits für sich betrachtet von erheblicher Bedeutung«, schrieben die Richterinnen und Richter des Verwaltungsgerichts. Giffey selbst kam dem Abschluss des Verfahrens zuvor und bat um Entlassung. Er zahlte den Schaden zurück, die Staatsanwaltschaft stellte ein Betrugsverfahren gegen Zahlung von 10.000 Euro ein.
Giffey begründete die Taten gegenüber seinem früheren Arbeitgeber so: Ihm habe die dienstliche Anerkennung und Wertschätzung durch Kollegen und Dritte gefehlt. Er habe sich deshalb in einem persönlichen Tief befunden. Dass er die Nebentätigkeiten nicht beantragt oder angezeigt habe, sei ihm durchgerutscht.
Die neue Stelle in der Nähe von Magdeburg ist zunächst befristet.