Monday, February 3, 2025

Selenskyj über US-Hilfe für Ukraine: „Ich weiß nicht, wohin das ganze Geld geflossen ist“

Berliner Zeitung Selenskyj über US-Hilfe für Ukraine: „Ich weiß nicht, wohin das ganze Geld geflossen ist“ Katerina Alexandridi • 7 Std. • 2 Minuten Lesezeit Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, dass die Ukraine von den rund 177 Milliarden Dollar an US-Militärhilfe nur 76 Dollar erhalten hat. In einem Interview mit der Associated Press, das von der ukrainischen Präsidentschaft in voller Länge veröffentlicht wurde, sagte Selenskyj, er sei Washington für die auf jeden Fall umfangreiche Hilfe dankbar. Diese belaufe sich jedoch nicht auf 200 Milliarden Dollar, wie einige, darunter Donald Trump, behaupten. „Wenn es heißt, dass die Ukraine während des Krieges 200 Milliarden US-Dollar zur Unterstützung der Armee erhalten hat, so stimmt das nicht. Ich weiß nicht, wohin das ganze Geld geflossen ist“, betonte Selenskyj. „Vielleicht stimmt es auf dem Papier, mit Hunderten von verschiedenen Programmen – das will ich nicht bestreiten, und wir sind unendlich dankbar für alles. Aber in Wirklichkeit haben wir etwa 76 Milliarden US-Dollar erhalten. Das ist eine bedeutende Hilfe, aber es sind keine 200 Milliarden US-Dollar.“ Er stellte außerdem klar, dass diese Hilfe „nicht in Form von Bargeld, sondern in Form von Waffen“ geleistet worden sei. US-Präsident Donald Trump, der die von seinem Vorgänger Joe Biden geleistete Hilfe für die kriegsgebeutelte Ukraine oft kritisiert hat, hat wiederholt gesagt, dass die Europäische Union und die Nato ihre Beiträge mit der Unterstützung Washingtons „ausgleichen“ sollten. „Wir sind mit 200 Milliarden Dollar mehr dabei als die EU. Ich meine, was sind wir, dumm?“, sagte Trump letzten Monat. Ende Januar wurde die US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) in der Ukraine angewiesen, alle Projekte in dem Land auszusetzen. Obwohl die neue Trump-Regierung die Gewährung von Auslandshilfe für 90 Tage ausgesetzt hat, bestätigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am vergangenen Wochenende, dass die USA die Militärhilfe für sein Land nicht eingestellt haben. In Bezug auf die Aussetzung der Finanzierung humanitärer Programme nannte Selenskyj als Beispiel ein mit 200 Millionen US-Dollar dotiertes Energieprogramm, das davon betroffen wäre. „Wir werden das in den Griff bekommen“, sagte er und erklärte, dass er „Unterstützung entweder von europäischen Partnern oder durch interne Ressourcen sicherstellen“ werde.