Monday, July 4, 2022

Sturm auf das US-Kapitol: Republikaner Adam Kinzinger rechnet mit weiteren Aussagen gegen Donald Trump

Sturm auf das US-Kapitol: Republikaner Adam Kinzinger rechnet mit weiteren Aussagen gegen Donald Trump Felix Keßler - Vor 1 Std. Nach der Aussage der ehemaligen Trump-Mitarbeiterin Cassidy Hutchinson wollen offenbar weitere Zeugen vor dem Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol aussagen. Ein Demokrat spricht von »weiteren Hinweisen«. Sturm auf das US-Kapitol: Republikaner Adam Kinzinger rechnet mit weiteren Aussagen gegen Donald Trump Der frühere US-Präsident Donald Trump muss sich im Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol womöglich auf weitere, belastende Aussagen gegen ihn gefasst machen. Wie Trumps Parteifreund, der Republikaner Adam Kinzinger, am Sonntag mitteilte, hätten sich seit den denkwürdigen Schilderungen der früheren Trump-Mitarbeiterin Cassidy Hutchinson in der vergangenen Woche weitere Personen gemeldet. »Jeden Tag kommen neue Leute und sagen ›Hey, ich wusste nicht, dass dieses Teil der Geschichte, das ich kenne, vielleicht interessant ist<«, sagte Kinzinger laut der Nachrichtenagentur AP. »Es wird noch deutlich mehr Informationen geben«, sagte der Republikaner. Um welche Informationen es sich handle, und wer sie geliefert habe, wollte Kinzinger jedoch nicht sagen. Hutchinsons Aussagen seien jedoch für weitere Zeugen »inspirierend« gewesen. In einem anderen Interview sagte auch ein weiteres Mitglied des Ausschusses, der Demokrat Adam Schiff, es gebe »weitere Hinweise«. »Ich denke diese Hinweise werden zu weiteren Zeugenaussagen führen«, so Schiff. Hutchinson belastete Trump schwer Hutchinson hatte zum Zeitpunkt des Sturms auf das US-Kapitol als Assistentin für Trumps damaligen Stabschef Mark Meadows gearbeitet. Ihren Angaben zufolge soll sich Trump vorab über mögliche Gewalt am 6. Januar 2021 bewusst gewesen sein. Auch habe der abgewählte Präsident gewusst, dass die Demonstranten bewaffnet waren. Hutchinson beschrieb zudem Ausraster Trumps, etwa gegenüber seinem Sicherheitspersonal. Teile der Aussagen stützten sich jedoch auf Gespräche Hutchinsons mit Kollegen und nicht auf ihre eigenen Erlebnisse. Trump hatte die frühere Mitarbeiterin im Weißen Haus nach ihrer Aussage als »Verrückte« bezeichnet und behauptet, Hutchinson leide unter psychischen Problemen. Trump hatte zuvor bereits betont, dass er Hutchinson kaum kenne und sie folglich auch keine glaubwürdigen Aussagen über das Handeln des Ex-Präsidenten machen könne. Kinzinger betonte dagegen, dass der Ausschuss keine Zweifel an der Glaubwürdigkeit Hutchinsons habe und verwies auf ihre Aussage unter Eid. »Jeder, der dies verunglimpfen will, und der direkt dabei war, soll ebenfalls unter Eid aussagen und nicht über anonyme Quellen«, sagte Kinzinger. Rechtsberater Cipollone soll aussagen Mit Spannung wird in dieser Woche die mögliche Aussage des früheren Rechtsberaters des Weißen Hauses, Pat Cipollone, erwartet. Der Untersuchungsausschuss hatte nach eigenen Angaben durch seine bisherige Arbeit Beweise dafür, dass Cipollone »wiederholt rechtliche und andere Bedenken« über Trumps Aktivitäten am 6. Januar geäußert hatte. Hutchinson hatte in ihrer Aussage auch Angaben zu Cipollone gemacht. Cipollone soll schon am 3. Januar vor rechtlichen Konsequenzen gewarnt haben, wenn der Protest nicht verhindert werde. Auch soll er im Zusammenhang mit Trumps Vorgehen nach der Wahl mehrfach Bedenken angemeldet habe. Sollte Cipollone dies bestätigen, würde Trump weiter belastet. Hätte Trump eingreifen müssen? Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 gewaltsam den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Wahlsieg von Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden bei der vorausgehenden Präsidentschaftswahl zu zertifizieren. Durch die Krawalle kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Trump hatte seine Anhänger kurz zuvor bei einer Kundgebung damit aufgewiegelt, dass ihm der Wahlsieg gestohlen worden sei. Der Ausschuss arbeitet die Attacke auf und soll klären, ob Trump den aufgebrachten Mob am 6. Januar illegalerweise Richtung Kapitol schickte und es anschließend versäumte, umgehend Maßnahmen zu ergreifen.