Monday, April 28, 2025
Wegen Donald Trump: Firmen bunkern Waren in den USA aus Angst vor Handelskrieg
Wegen Donald Trump: Firmen bunkern Waren in den USA aus Angst vor Handelskrieg
gom/bos/news.de/stg • 3 Std. •
Mit seinen angekündigten Zöllen sorgte Donald Trump für Unsicherheit bei Firmen weltweit.
・Donald Trump sorgt mit seiner Zollpolitik für Unsicherheit
・Firmen bunkern deshalb mehr Waren in den USA
・Exporte in die Vereinigten Staaten in den vergangenen Monaten in verschiedenen Branchen gestiegen
Unternehmen weltweit reagieren auf Donald Trumps unberechenbare Handelspolitik mit verstärktem Warenversand in die USA. Trotz der kürzlich angekündigten 90-Tage-Pause bei den angekündigten neuen Zöllen für viele Länder, bleibt die Situation angespannt. Sie veranlasste aktuellen Berichten zufolge Firmen verschiedener Branchen, ihre US-Lagerbestände präventiv aufzustocken.
Donald Trump schürt Angst vor Handelskrieg: Unternehmen bunkern Waren in den USA
Wie das Portal "Raw Story" berichtet, hat etwa der französische Kosmetikriese Clarins schon gehandelt. Früh im Jahr wurden die USA-Lieferungen hochgefahren. "Wir haben Bestände für drei Monate aufgebaut, was Waren im Wert von 2 Millionen Dollar entspricht", erklärt Lionel Uzan, Leiter der US-Geschäfte von Clarins.
Auch andere Branchen folgen diesem Trend. Die Exporte von Schweizer Uhren in die USA stiegen im März um fast 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Noch deutlicher zeigt sich die Entwicklung in Irland, wo die Exporte in die USA im Februar um 210 Prozent auf fast 13 Milliarden Euro (14,8 Milliarden Dollar) anwuchsen, wobei 90 Prozent davon pharmazeutische Produkte und chemische Inhaltsstoffe waren.
Der französische Gartenmöbelhersteller Fermob, der rund 10 Prozent seiner Ware in den USA verkauft, stellte sich ebenfalls früh auf Trumps Kurs ein. Schon kurz nach der US-Wahl wurden die Pläne angepasst – und Anfang des Jahres kräftig produziert. "Wir haben rund 30 Prozent unserer zusätzlichen Lagerbestände in die USA geliefert", so Unternehmenschef Baptiste Reybier laut "Raw Story".
Mehr Warenexporte in die USA in den vergangenen Monaten wegen Trumps Zollpolitik
Die verstärkte Lagerhaltung bringt Vorteile für Transportunternehmen. Lufthansa Cargo berichtet von "einer gestiegenen Nachfrage nach Lieferungen in die USA" in den letzten Wochen. Der Handelskonflikt "hat Unternehmen dazu veranlasst, bestimmte Phasen in ihren Lieferketten zu beschleunigen", teilte das Unternehmen der Nachrichtenagentur AFP mit.
Ein ähnlicher Trend wurde bei der Lieferung von Autos aus der EU in die USA beobachtet. Auch Technologieprodukte sind betroffen - laut der japanischen Zeitung Nikkei kaufen chinesische Technologieunternehmen KI-Chips des US-Herstellers Nvidia im Wert von Milliarden Dollar, um möglichen Exportbeschränkungen aus Washington zuvorzukommen.
Maßnahme der Unternehmen gegen Trump birgt Risiken
Analysten sehen die Strategie des Lageraufbaus jedoch kritisch. Matt Jochim, Partner bei der Beratungsfirma McKinsey, bezeichnet das Vorgehen als "sehr kurzfristigen opportunistischen" Ansatz. Besonders in der Elektronikbranche sei diese Strategie problematisch, da sich die Technologie schnell ändere und Unternehmen nicht mit veralteten Produkten dastehen wollen.
Fermob-Chef Baptiste Reybier betont die Notwendigkeit eines ausgewogenen Ansatzes: "Sonst ersetzt man ein Risiko durch ein anderes. Man muss Lagerbestände finanzieren, und es besteht auch das Risiko, nicht das richtige Produkt geliefert zu haben."