Monday, April 28, 2025
Friedrich Merz stellt seine Minister vor: Das sind die neuen Kabinettsmitglieder der Union
Neue Zürcher Zeitung
Friedrich Merz stellt seine Minister vor: Das sind die neuen Kabinettsmitglieder der Union
Simone Lo Bartolo • 1 Std. •
2 Minuten Lesezeit
Die Kabinettsliste der CDU für die künftige deutsche Bundesregierung steht. Mehrere Personalien waren bereits im Vorfeld erwartet worden – nun sind sie von der CDU in Berlin offiziell bestätigt worden.
Das Auswärtige Amt soll Johann Wadephul übernehmen. Der erfahrene Aussenpolitiker galt früh als Favorit für das Amt und soll die deutsche Diplomatie in unruhigen Zeiten leiten.
Für das Wirtschafts- und Energieministerium nominiert Merz die ehemalige Kommunalpolitikerin Katherina Reiche. Sie war in der Vergangenheit als Chefin des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) tätig und sitzt seit dem Jahr 2020 einem Tochterunternehmen des deutschen Energiekonzerns E.On vor.
Im Gesundheitsministerium setzt die CDU auf Nina Warken, die zuletzt als CDU-Generalsekretärin fungierte. Das Bildungs- und Familienministerium soll an Karin Prien gehen, die als Kultusministerin in Schleswig-Holstein umfangreiche Erfahrung im Bildungsbereich gesammelt hat.
Eine Schlüsselrolle kommt Thorsten Frei zu: Der 51-jährige Innenpolitiker aus Baden-Württemberg wird als rechte Hand des künftigen Kanzlers in die Schaltstelle der Regierung einziehen. Das neu geschaffene Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung wird der Manager Karsten Wildberger führen – seit 2021 ist er Vorstandsvorsitzender eines börsenkotierten Handelskonzerns.
Für das Verkehrsministerium setzt Merz auf Patrick Schnieder. Der erfahrene CDU-Politiker aus Rheinland-Pfalz ist seit 2009 Bundestagsabgeordneter. Die bisherige Bundestagsabgeordnete Christiane Schenderlein wird neue Staatsministerin für Sport. Schenderlein war bislang kultur- und medienpolitische Sprecherin der Union.
Wolfram Weimer, Publizist und ehemaliger Chefredaktor des Polit-Magazins «Cicero», übernimmt das Amt des Kultur- und Medienministers. Michael Meister, langjähriger Finanzexperte der CDU, soll künftig die Bund-Länder-Zusammenarbeit koordinieren. Er war bereits Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium.
Serap Güler wird Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Die Bundestagsabgeordnete aus Nordrhein-Westfalen war zuvor Integrationsstaatssekretärin im Landesministerium. Auch Gunther Krichbaum, langjähriger Europapolitiker der CDU, wird eine tragende Rolle im Auswärtigen Amt übernehmen.
CSU-Minister ebenfalls publik
Auch die CSU hat laut übereinstimmenden Medienberichten ihre Ministerkandidaten nominiert. Alexander Dobrindt, bisher Chef der CSU-Bundestagsabgeordneten, soll Innenminister werden. Dobrindt galt bereits seit geraumer Zeit für dieses Amt als gesetzt.
Dorothee Bär soll das Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt übernehmen. Sie war unter der Regierung Merkel von 2018 bis 2021 als Staatsministerin für Digitales im Kabinett. Neuer Landwirtschaftsminister wird wohl der CSU-Bundestagsabgeordnete Alois Rainer. Er ist der Bruder der früheren CSU-Bundesministerin Gerda Hasselfeldt.
Friedrich Merz soll gemäss Informationen des «Spiegels» und der Nachrichtenagentur AFP den Fraktionsvorsitz der Union an Jens Spahn übergeben. Merz verkündete im CDU-Bundesvorstand, dass er Spahn zusammen mit CSU-Chef Markus Söder als Nachfolger vorschlagen werde.
Offiziell soll das Kabinett am 6. Mai vereidigt werden – vorausgesetzt, der anstehende SPD-Mitgliederentscheid zum Koalitionsvertrag verläuft positiv. Die SPD wird ihre eigenen Ministerinnen und Minister am Mittwoch präsentieren.