Tuesday, February 4, 2025

Schwedische Polizei meldet zehn Tote durch Schüsse an Schule

WELT Kein terroristisches Motiv Schwedische Polizei meldet zehn Tote durch Schüsse an Schule Stand: 22:26 UhrLesedauer: 4 Minuten Durch Schüsse sind an einem Erwachsenenbildungszentrum im schwedischen Örebro etwa zehn Menschen getötet worden. Unser Skandinavien-Korrespondent Dirk Evers hat erste Details zu der Tat und zum mutmaßlichen Täter. In einem Bildungszentrum in Schweden sind zehn Menschen durch Schüsse getötet worden. Das teilte die Polizei mit. Sie gehe nicht davon aus, dass ein terroristisches Motiv vorliege. Schreckliche Bluttat in Schweden: Etwa zehn Menschen sind durch Schüsse an einer Schule im schwedischen Örebro ums Leben gekommen, darunter vermutlich der mutmaßliche Täter. Das sagte ein Polizeivertreter bei einer Pressekonferenz. „Zehn Menschen wurden heute getötet“, sagte Polizeichef Roberto Eid Forest. Die Beamten könnten keine genauere Angabe zur Opferzahl machen. Auch zur Zahl der Verletzten konnte die Polizei nichts sagen. Zuvor hieß es der Schütze sei mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Einen terroristischen Hintergrund der Tat schloss die Polizei aus. Der Täter war der Polizei bisher nicht bekannt. Er habe keine Verbindung zu einer Bande gehabt, hieß es. Die Schäden am Tatort seien so umfangreich, dass die Ermittler nicht in der Lage seien, genauere Angaben zu machen, sagte Forest. Die Schüsse fielen am Rande der Stadt Örebro, die etwa 200 Kilometer westlich der Hauptstadt Stockholm liegt. Die Polizei vermutete, dass der Schütze allein handelte. Er war den Angaben zufolge zuvor nicht strafrechtlich aufgefallen. Und es gab laut Forest auch keine Warnsignale vor der Tat. Ermittler durchsuchten nach den Schüssen die Wohnung des Verdächtigen. Gegen Mittag war es am Campus Risbergska, einer Einrichtung für Erwachsenenbildung, in der Stadt Örebro zu Schüssen gekommen. Schüler suchten in nahe gelegenen Gebäuden Schutz. Videos vom Tatort zeigten eine große Polizeipräsenz sowie Rettungswagen. Die Behörden arbeiteten an der Identifizierung der Getöteten. Die Polizei teilte mit, Beamte seien nicht verletzt worden. Die Rektorin Ingela Bäck Gustafsson erzählte in einem Interview des Rundfunksenders SVT, dass sie gerade Mittagspause machte, als Schüler an ihr vorbeiliefen und riefen, man solle das Schulgelände verlassen. „Als ich auf dem Schulhof war, hörte ich Schüsse, ganz in der Nähe“, sagte Bäck Gustafsson. „Wir rannten um unser Leben“, erzählte die Rektorin. Die Lehrerin Maria Pegado berichtete, dass jemand kurz nach der Mittagspause die Tür zu ihrem Klassenzimmer aufstieß und alle Schüler aufforderte, herauszukommen. „Ich nahm alle meine 15 Schüler mit auf den Flur und wir begannen zu rennen“, sagte die 54-Jährige der Nachrichtenagentur Reuters. „Dann hörte ich zwei Schüsse, aber wir haben es raus geschafft. Wir waren in der Nähe des Schuleingangs.“ Sie ergänzte: „Ich sah, wie Menschen Verletzte herausschleppten, erst einen, dann einen anderen. Mir wurde klar, dass es sehr ernst war.“ Der 28-jährige Andreas Sundling musste sich mit anderen Schülern in der Schule verbarrikadieren. „Wir hörten drei Knallgeräusche und laute Schreie“, sagte er der Zeitung „Expressen“, während er in einem Klassenzimmer Schutz suchte. Ins Universitätskrankenhaus Örebro wurden nach Angaben eines Klinikum-Sprechers fünf Patienten aus der Schule eingeliefert. Vier seien operiert worden. Die Schule richtet sich laut ihrer Website an Schüler, die über 20 Jahre alt sind. Angeboten werden Kurse für die Sekundarstufe II sowie Schwedischkurse für Einwanderer, Berufsausbildung und Programme für Menschen mit geistigen Einschränkungen. Örebro liegt rund 200 Kilometer von Stockholm entfernt in Zentralschweden. Die Stadt hat rund 126.000 Einwohner. Ministerpräsident Kristersson: Schmerzhafter Tag für Schweden Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson schrieb auf X, es sei ein sehr schmerzhafter Tag für ganz Schweden. Er denke an die Betroffenen und deren Angehörigen sowie an all diejenigen, deren normaler Schultag durch Schrecken ersetzt wurde. Kristersson fügte hinzu: „Niemand sollte den Albtraum erleben müssen, in einem Klassenzimmer zu sitzen und um sein Leben fürchten zu müssen.“ Schwedens König Carl XVI. Gustaf sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. „Mit Trauer und Bestürzung haben meine Familie und ich die Information über die schreckliche Gräueltat in Örebro aufgenommen“, teilte der Monarch mit. Die Königsfamilie sei in Gedanken auch bei den Verletzten und ihren Angehörigen sowie bei allen anderen Betroffenen. Auch deutsche Politiker äußerten sich zu dem Schusswaffenangriff. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich betroffen. „Die Nachricht über die schreckliche Gewalttat in einer Schule im schwedischen Örebro bestürzt mich“, schrieb Scholz auf X. „Meine Gedanken sind bei den Betroffenen und ihren Angehörigen. Unser Mitgefühl gilt Schweden.“ Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bekundete ihr Mitgefühl ebenfalls auf X. „Wenn ein Ort des Lernens zum Schauplatz tödlicher Gewalt wird, macht das fassungslos“, schrieb sie.