Wednesday, February 12, 2025
Nach "Schlagabtausch"-Sendung: Wut-Welle gegen ZDF und ARD - Öffentlich-Rechtliche am Pranger
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Nach "Schlagabtausch"-Sendung: Wut-Welle gegen ZDF und ARD - Öffentlich-Rechtliche am Pranger
6 Std. • 3 Minuten Lesezeit
Ist die Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen noch objektiv? Im Netz hagelt es Kritik.
Kritik an den Medien ist ein dankbares Thema. Wird die Kritik jedoch immer lauter und die Fehler der Verantwortlichen kaum noch zu übersehen, bahnt sich im Netz bereits ein regelrechter Shitstorm an. Nach der für einige mutmaßlich als "skandalös" bezeichneten Ausstrahlung der ZDF-Sendung "Schlagabtausch" hagelt es nur so von kritischen Stimmen gegenüber der Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten. Ein Überblick der vergangenen Vorfälle.
Publikumsdebatte nach ZDF-Wahlsendung: Sender gibt Fehler zu
Den Stein des Anstoßes löste bei vielen Zuschauer:innen die Ausstrahlung der ZDF-Wahlsendung "Schlagabtausch" aus. Das Problem: Das Publikum. Dieses war spürbar einseitig besetzt und sorgte dafür, dass die Meinung der beiden Talk-Gäste Jan van Aken (Die Linke) und Felix Banaszak (Grüne) frenetisch gefeiert wurden, während im Gegenzug andere Politiker auf kaum hörbare Reaktionen beim Publikum hoffen durften. Die einseitigen Reaktionen des Publikums im Studio fielen auch den Zuschauer:innen vor dem Fernseher auf. Später stellte sich heraus: Ein Großteil des Publikums war von Studierenden der HU Berlin besetzt. Der Vorwurf, der daraus resultierte: Das Publikum sei "gecastet" gewesen. Zwar dementierte der Sender solch schwere Anschuldigungen und wies eine absichtliche Beeinflussung durch das Publikum von sich, ein Beigeschmack blieb dennoch.
Die "Bild"-Zeitung widmete sich anschließend noch weiteren vermeintlichen "Verfehlungen" der Öffentlich-Rechtlichen und befragte auch Jonas Müller, CSU-Mitglied und Betreiber des "ÖRR Blogs" zu den Vorfällen. Er erklärte gegenüber dem Boulevard-Blatt: "Das hat System." Der ÖRR (Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk) versuche zunehmend, die politische Meinung der Zuschauer:innen in seinem Sinne zu lenken. Beispiele gäbe es da in der Vergangenheit viele.
"heute"-Beitrag zum CDU-Parteitag frisiert? Netz-User reagieren empört
So wollen Videos in den sozialen Netzwerken beweisen, dass der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk Szenerien so schneidet, wie es ihm vorteilhaft erscheint. Ein Beitrag über den CDU-Parteitag im Februar dieses Jahres mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz verzerrt demnach eine Reaktion des Publikums auf eine Rede von Merz ganz gewaltig:
Falsche Fakten beim SWR: Olaf Scholz im falschen Licht dargestellt
Ein weiterer Fehler - oder bewusste Manipulation? Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, habe der SWR bei der Kurznachrichtenplattform "X" behauptet, dass ein Video, in dem Olaf Scholz seinen Kontrahenten Friedrich Merz als "affektgesteuerten Zocker" bezeichne, sei ein "Fake". Es stellte sich später heraus: Dem war nicht so.
Harte Vorwürfe nach Habeck-Interview bei Caren Miosga: Wo bleiben die kritischen Fragen?
Auch Grünen-Politiker und Kanzler-Kandidat Robert Habeck soll von einer ganz gezielten Berichterstattung nicht verschont geblieben sein. Allerdings im positiven Sinne. So wird ein TV-Auftritt bei Caren Miosga bei einigen Zuschauer:innen als bewusst positiv gelenkt, weil die Moderatorin mit kritischen Fragen hintern Berg hielt. Das Interview, welches von der "Bild"-Zeitung als "Wohlfühlinterview" bezeichnet wird, soll im Gegenzug zum Interview mir Christian Lindner, der ebenfalls eine Woche später bei Caren Miosga zu Gast war, nicht hart genüg geführt worden sein. Dabei kam Robert Habeck trotz des Vorwurfs der "mangelnden Schärfe" im Talk mit Caren Miosga gehörig ins Straucheln.
Kommunikationswissenschaftler Norbert Bolz äußerte sich gegenüber der "Bild"-Zeitung bezüglich der Interviewführung wie folgt: "Von der ZDF-Sendung über die parteiische und grob unterschiedliche Art der Befragung (...) ist das an Plattheit inzwischen nicht mehr zu überbieten."
Die Vorwürfe wiegen hart an die Öffentlich-Rechtlichen. Neben der hier beispielhaft aufgeführten und stark kritisierten "Verfehlungen" habe die "Bild"-Zeitung noch zahlreiche weitere Beispiele parat, die eine bewusste Verschleierung von Informationen beweisen wollen. Fakt ist: Es gibt zahlreiche kritische Stimmen im Netz.:
・"Der SWR interviewt einen Atomkraft-Gegner. Dass er ein Grünen-Politiker ist, erfahren die Zuschauer nicht."
・"Die gecasteten Zuschauer immer im Hintergrund am Kopfschütteln.
#ÖRR kann weg."
・"Kennt ihr noch weitere Beispiele von solchen Grafiken, die von #OERR zu Manipulationszwecken angefertigt wurden?"
・"In der tagesschau geht es im Vorfeld zum TV-Duell um CDU, SPD und FDP. Die Grünen werden einfach mal eben so wegignoriert.."
・"Soll noch mal einer sagen, der zwangsfinanzierte #ÖRR hätte keine klaren journalistischen Leitlinien."