Tuesday, November 26, 2024
CDU-Generalsekretär Linnemann widerspricht Merkel
RP ONLINE
CDU-Generalsekretär Linnemann widerspricht Merkel
Artikel von RP ONLINE • 15 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Berlin. Angela Merkel hat sich gegen einen Wiedereinstieg in die Kernenergie ausgesprochen. So reagiert Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär, darauf.
Linnemann erklärte, er sei offen für Kernenergie.
In der Frage einer möglichen Rückkehr Deutschlands zur Nutzung der Atomenergie widerspricht die heutige CDU-Führung der früheren Parteichefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Diese meint: „Ich kann Deutschland auch für die Zukunft nicht empfehlen, wieder in die Nutzung der Kernenergie einzusteigen. Wir können die Klimaziele auch ohne die Kernenergie erreichen, technologisch erfolgreich sein und damit auch anderen Ländern der Erde Mut machen.“
Dagegen sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“, es könne durchaus geprüft werden, ob stillgelegte Atomkraftwerke wieder hochgefahren würden. Auf die Frage, ob er Merkels Ansicht teile, dass Deutschland weiterhin auf Atomkraft verzichten solle, sagte Linnemann außerdem: „Im Gegenteil, da bin ich offen, bin offen für Kernfusion.“
Der Ausstieg aus der Atomkraft war in Deutschland 1998 von der rot-grünen Bundesregierung beschlossen worden. 2009 verlängerte die schwarz-gelbe Koalition unter Merkel dann die Laufzeiten der Kraftwerke deutlich. Als es 2011 zur Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima kam, folgte die Kehrtwende und der Ausstieg wurde deutlich beschleunigt. Die letzten Kraftwerke wurden schließlich im Frühjahr 2023 abgeschaltet, nachdem die Ampel-Koalition ihre Laufzeiten nochmal um einen kurzen Zeitraum verlängert hatte.
Für die Nutzung der Kernfusion hat sich auch CDU-Chef Friedrich Merz ausgesprochen. Bei dieser Technologie werden Atomkerne bei extremen Temperaturen miteinander verschmolzen, was enorme Mengen Energie freigesetzt.
Seit den 50er-Jahren wurden bereits Dutzende Versuchsreaktoren für Kernfusion gebaut. Eine kommerzielle Nutzung gibt es bisher nicht, da die für die Fusion nötige Energie meist nicht über der gewonnenen liegt; es ist damit offen, wann die kommerzielle Nutzung starten könnte. Wie bei herkömmlichen Atomkraftwerken, in denen Atomkerne gespalten werden, entsteht radioaktiver Abfall, allerdings in geringerem Ausmaß.