Friday, July 19, 2024
Störungen in Australien, London und am BER: Weltweite IT-Panne legt Flughäfen und Bezahlsysteme lahm - Wahre Verluste im Ukraine-Krieg enthüllt: Russland unternimmt drastischen Schritt
Tagesspiegel
Störungen in Australien, London und am BER: Weltweite IT-Panne legt Flughäfen und Bezahlsysteme lahm
Christoph Straub • 55 Mio. • 1 Minuten Lesezeit
An mehreren Flughäfen geht nichts mehr, auch Banken melden massive Probleme – von der weltweiten technischen Störung ist auch Deutschland betroffen. Die Ursache ist noch unklar.
Technische Probleme haben am Freitagmorgen zahlreiche Instutionen in mehreren Ländern lahm gelegt. Geldhäuser und vor allem Flughäfen meldeten mitunter massive Probleme in ihren Betriebsabläufen.
So ist auch der deutsche Hauptstadtflughafen BER betroffen. Bis 10 Uhr sei der Flugbetrieb am Airport Berlin-Brandenburg weitestgehend eingestellt, sagte eine Sprecherin dem Tagesspiegel. Details zu den Hintergründen nannte sie nicht.
Auch am australischen Flughafen Sydney, der National Australia Bank und in Supermärkten des Kontinents gibt es Medienberichten zufolge massive Probleme.
Wie die BBC unter Berufung auf einen Sprecher der australischen Innenministerin Clare O’Neil berichtet, hängt der Ausfall mutmaßlich mit einem Problem bei der globalen Cybersicherheitsfirma Crowdstrike zusammen.
In Großbritannien konnte der Nachrichtenkanal Sky News nicht senden. Zudem soll es an der Londoner Börse zu einem Ausfall gekommen sein.
Auf Allestörungen.de mehrten sich zudem Störungsmeldungen bei den großen Cloud-Anbietern Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud. (Tsp, Reuters)
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Merkur
Wahre Verluste im Ukraine-Krieg enthüllt: Russland unternimmt drastischen Schritt
Natascha Berger • 1 Std. • 3 Minuten Lesezeit
Hoher Blutzoll
Ein Datenleck bei der russischen Statistikbehörde könnte die wahren Verluste Russlands im Ukraine-Krieg offenbart haben. Doch eine Reaktion des Kreml lässt nicht lange auf sich warten.
Moskau – Die anhaltende russische Invasion in der Ukraine hat bereits viele Opfer gefordert. Der Blutzoll ist auf beiden Seiten immens, sowohl unter den Soldaten als auch in der Zivilbevölkerung. Beide Länder halten sich zwar bedeckt, wenn es um Angaben zu eigenen Verlusten geht – doch ein Datenleck dürfte nun Einblick geben, welchen hohen Preis Putins Truppen tatsächlich im Ukraine-Krieg bezahlen müssen. Um die Verluste geheimzuhalten, geht der Kreml jetzt einen drastischen Schritt.
Zahlen zu Verlusten im Ukraine-Krieg sind sowohl aus Moskau als auch aus Kiew nur schwer abhängig zu prüfen. Vor allem offizielle Angaben gibt es meist nur über die Verluste der anderen Seite, wobei davon ausgegangen wird, dass diese meist etwas übertrieben sind – während Zahlen zu eigenen Opfern, wenn auch selten, untertrieben sein dürften.
Datenleck bei Russlands Statistikbehörde: Hohe Verluste für Putin im Ukraine-Krieg offenbart
Statistisch erhoben werden die Zahlen jedoch. Auch im Kreml, wie zuletzt ein Datenleck bei der Statistikbehörde Russlands Rosstat offenbarte. Ende Juni wurden Daten zur Russlands Verlusten im Krieg in der Ukraine öffentlich, die Aufschluss über die Anzahl der Todesfälle in Russland und die Sterblichkeit durch äußere Ursachen enthielten. Die unabhängige Nachrichtenagentur Important Stories schätzte nach Auswertung der Zahlen, dass seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 mindestens 71.000 russische Soldaten gefallen sind.
Verluste im Ukraine-Krieg: Zahlen zu Kriegstoten in Russland öffentlich – kurz danach löscht Kreml die Daten
Waldimir Putin und anderen Kreml-Politikern dürfte dieses Datenleck zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg nicht gefallen haben. Denn nur wenige Tage, nachdem die Zahlen öffentlich geworden waren, hat der Kreml seine Sterblichkeitsdaten als geheim eingestuft. Aufgefallen ist dies dem russischen Demografen, Alexey Raksha, der selbst eins bei der Statistikbehörde gearbeitet hat. Rkasha stellte laut Newsweek fest, dass Rosstat zwei Datenspalten gelöscht hat – genau jene, die Details zu dem Ausmaß der Kriegstoten in Russland offengelegt hatten.
Die durch das Datenleck gewonnen Zahlen lassen sich dennoch nicht unabhängig überprüfen. Laut anderen Untersuchungen, beispielsweise jener der unabhängigen russischen Nachrichtenagenturen Mediazona und Meduza, dürfte Putin bis Ende Juni etwa 120.000 russische Soldaten seit Kriegsbeginn verloren haben. Für diesen Bericht wurden Daten aus dem nationalen Nachlassregister des Landes verwendet. Die Ukraine hingegen spricht von mindestens 500.000 schwer verwundeten oder getöteten russischen Soldaten. Indes versucht Putin, Wehrpflichtige mit einer Software vom Fliehen abzuhalten.
Charkiw-Offensive kostet Putin viele Soldaten – auch Ukraine hat im Krieg hohe Verluste
Wie Newsweek berichtet, dürfte ein nicht unerheblicher Anteil der russischen Kriegstoten auf die im Mai gestartete Charkiw-Offensive zurückzuführen sein. Zuletzt sprach auch ein Nato-Offizier von „astronomischen“ Verlusten auf russischer Seite während der Offensive, die für Putins Truppen alles andere lief, als geplant. Auch, wenn einige ukrainische Dörfer wohl erobert werden konnten.
Wie hoch die Verluste auf ukrainischer Seite sind, ist ebenfalls schwer nachzuvollziehen. Erst jüngst musste Kiew enorme Verluste bei dem Kampf um einen Dnipro-Brückenkopf im Südosten des Landes hinnehmen. Zwar sagte Präsident Selenskyj im Februar, dass 31.000 ukrainische Soldaten im Krieg getötet worden seien, doch andere Schätzungen, beispielsweise von US-Geheimdiensten, gehen laut BBC von mehr als doppelt so vielen gefallenen Soldaten aus. (nbe)