Wednesday, July 17, 2024

Das ist die maximale Rente in Deutschland – Doch sie erreicht fast niemand

Merkur Das ist die maximale Rente in Deutschland – Doch sie erreicht fast niemand 2 Std. • 3 Minuten Lesezeit Per Rechenformel Theoretisch gibt es eine bestimmte Maximalrente in Deutschland. In der Realität ist sie aber kaum erreichbar. Einige Faktoren sind dafür entscheidend. München – Trotz lebenslanger Arbeit kann die finanzielle Situation im Ruhestand angespannt sein und Altersbezüge nicht ausreichen. In Deutschland existiert ein theoretischer Maximalbetrag, den man als Rente erhalten kann. Allerdings ist dieser in der Praxis kaum erreichbar, da der durchschnittliche Rentenbetrag weit darunter liegt. Für eine Höchstrente müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein Um die sogenannte Höchstrente zu erreichen, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein: Die Person hat mindestens 45 Jahre lang den höchsten Beitragssatz in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. In jedem Jahr hat diese Person zwei Entgeltpunkte erhalten. Die Regelaltersgrenze wird eingehalten. Der aktuelle Rentenwert beträgt 39,32 Euro. Wenn man diesen Wert als Grundlage nimmt, liegt der theoretisch erreichbare Höchstbetrag bei etwa 3540 Euro, wie vermoegenszentrum.de ausführt. Allerdings ist diese Berechnung eher theoretischer Natur. Um diesen Betrag zu erreichen, müsste man 45 Jahre lang ein Gehalt in Höhe der Beitragsbemessungsgrenze beziehen. Für die meisten Menschen ist dies jedoch nicht realistisch, da sie eine Ausbildung oder ein Studium absolviert haben und in ihren ersten Berufsjahren eher geringere Gehälter erhalten haben. Formel errechnet Betrag der Rente, die ausgezahlt wird Die Rentenauszahlung im Alter wird durch eine spezielle Formel berechnet: Entgeltpunkte x „Zugangsfaktor“ x aktueller Rentenwert. Die Deutsche Rentenversicherung erläutert: „Um die Entgeltpunkte zu ermitteln, wird Jahr für Jahr Ihr Verdienst mit dem Durchschnittsverdienst aller Versicherten verglichen. Entspricht Ihr Verdienst exakt dem Durchschnittsverdienst im entsprechenden Jahr, ergibt das einen Entgeltpunkt.“ Die Anzahl der Entgeltpunkte ist entscheidend für die Möglichkeit, eine Maximalrente zu erhalten. Es gibt eine jährliche Obergrenze pro Bürger. Vermoegenszentrum.de führt aus: „Teilt man die Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung von 90.600 Euro durch das vorläufige Durchschnittsentgelt von 45.358 Euro (Werte für 2024), ergibt dies für 2024 eine Höchstpunktzahl von knapp zwei Entgeltpunkten. In den vergangenen Jahrzehnten lag die Höchstgrenze an Entgeltpunkten allerdings zum Teil weit darunter.“ Der „Zugangsfaktor“ in der Formel beträgt standardmäßig 1,0, sofern es keine Zu- oder Abschläge gibt. Abschläge können entstehen, wenn man frühzeitig in Rente geht. Ein Zuschlag kann beispielsweise gewährt werden, wenn man nach Erreichen der Regelaltersgrenze zunächst auf die Rente verzichtet. Maximalrente ist eher ein theoretischer Wert als Realität Um die Maximalrente zu erreichen, müsste man 45 Jahre lang arbeiten und dabei jedes Jahr zwei Entgeltpunkte erwerben, also insgesamt 90 Entgeltpunkte. Diese werden dann mit dem aktuellen Rentenwert multipliziert. In die Formel eingesetzt ergibt das: 90 x 1 x 39,32 Euro. Rechnerisch würde das einen monatlichen Betrag von maximal 3538 Euro ergeben. Zum Vergleich: Die aktuelle Durchschnittsrente in Deutschland liegt bei etwa 1505 Euro, im Osten ist sie sogar noch niedriger. Das berichtet das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf das Bundesarbeitsministerium. Das Demografieportal von Bund und Ländern ergänzt: Männer erhielten 2022 durchschnittlich 1278 Euro pro Monat, Frauen durchschnittlich 1072 Euro – abzüglich Kranken- und Pflegeversicherung. Es wird berichtet, dass fast 20 Prozent der Männer und ein Drittel der Frauen monatlich weniger als 600 Euro erhalten. Im Gegensatz dazu beziehen etwa 20 Prozent der Männer und drei Prozent der Frauen eine hohe gesetzliche Altersrente von mehr als 1800 Euro pro Monat. 40 Prozent aller Rentner haben weniger als 1250 Euro Nettorente. Die Rentenbezüge sind besonders niedrig bei Personen, die nur wenige Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn sie die Kinderbetreuung übernommen haben oder aus anderen Gründen ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen mussten, in Teilzeit gearbeitet haben oder nur sehr niedrige Löhne erhalten haben. Der daraus resultierende Rentenanspruch ist aufgrund der kurzen Beitragszeit gering. (jh)