Tuesday, December 10, 2024
Wagenknecht und die Atombombe: Wut auf Sänger Peter Maffay bricht sich Bahn
BERLIN LIVE
Wagenknecht und die Atombombe: Wut auf Sänger Peter Maffay bricht sich Bahn
Marcel Görmann • 2 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Wie eng ist der Meinungskorridor in diesem Land? Kult-Sänger Peter Maffay bekommt in diesen Tagen zu spüren, wie extrem die Reaktionen ausfallen können. Er sei ein „Wagenknecht-Papagei“, „völlig durch“, verbreite „dummes Geschwätz“, seine Karriere sei nun „binnen Sekunden zu Staub“ zerfallen und er wird als „Putinpazifist“ bezeichnet. Solcherlei Kommentare sind im Netz zu lesen. Mancher schreibt sogar, er sei ein Fan gewesen, aber nun „ist er für mich gestorben“. Ein anderer posaunt, er bringe mal „die alten Platten raus zum Müll“.
Was ist nur passiert, dass sich die Wut gegen den beliebten Sänger so Bahn bricht? Es hat etwas mit Sahra Wagenknecht zu tun. So wirft der bekannte Professor Carlo Masala von der Bundeswehr-Universität in München beiden auf X vor, „Angstunternehmer“ zu sein.
Atombombe geht hoch – dann warnt Maffay im Clip eindringlich vor der Gefahr
Anfang Dezember unterzeichnete Maffay den sogenannten „Appell der 38“. Die BSW-Gruppe im Bundestag rund um Sahra Wagenknecht postete dazu einen Clip auf Instagram. Dieser beginnt ziemlich martialisch – man sieht die Explosion einer Atombombe, im Hintergrund erklingt dramatische Musik. Es sei „eine Minute vor 12“, um einen „großen europäischen Krieg“ zu verhindern.
Dann sieht man Ausschnitte aus einem Interview von Peter Maffay mit Sahra Wagenknecht, das auf dem YouTube-Kanal der Politikerin bereits im Sommer 2024 veröffentlicht wurde. Der Sänger spricht darin über die Atombomben auf Nagasaki und Hiroshima 1945. Die heutigen Nuklearwaffen hätten eine noch weitaus stärkere Kraft. „Wir würden es in einer viel, viel stärkeren Form erleben“, warnt Maffay. „Jetzt geht es um das Überleben“, bestärkt ihn Wagenknecht.
Schulterschluss mit Wagenknecht – auch andere Promis dabei
Der „Apell der 38“, den neben Wagenknecht „Emma“-Gründerin Alice Schwarzer ins Leben gerufen hat, fordert sofortige Friedensverhandlungen mit Putin, um eine Eskalation des Krieges zu verhindern. Auch andere Prominente wie Ex-Innenminister Otto Schily, Olympiasiegerin Katarina Witt, Autorin Juli Zeh oder Trigema-Unternehmer Wolfgang Grupp gehören zu den Unterzeichnern.