Wednesday, October 9, 2024
Gut, dass Israel nicht auf Baerbock und die anderen Friedensschlümpfe hört
WELT
Gut, dass Israel nicht auf Baerbock und die anderen Friedensschlümpfe hört
Artikel von Jacques Schuster • 8 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Israels Schläge gegen Hamas und Hisbollah zeigen: Man kann Terroristen militärisch in die Knie zwingen, es geht auch ohne den Runden Tisch – den die grüne deutsche Staatssekretärin de luxe, Frankreich und die UN fordern. Als Tag für Tag Raketen auf den jüdischen Staat niedergingen, schwiegen sie.
Als sich Israel nach dem Angriff der Hamas vor einem Jahr für einen Krieg rüstete, da erschall aus Europa der naseweise Ruf, man könne Terrorismus nicht durch kriegerische Mittel besiegen. Es müsste verhandelt werden.
Heute, ein Jahr später, ist die Hamas als Terrorarmee weitestgehend zerstört, die meisten ihrer Führer sind getötet – und die Gruppe als solche ist nur noch zu Guerilla-Schlägen in der Lage.
Im Libanon ist die Entwicklung ähnlich. Am 8. Oktober 2023, nur wenige Stunden nach dem Hamas-Überfall auf Israel, griff die Hisbollah vom Libanon aus in den Krieg ein. Sie belegte Israels Norden mit einem Bombenteppich und zwang die israelische Bevölkerung zu Hunderttausenden zur Flucht. Die Welt schwieg weitgehend.
Sie gab erst wieder Laut, als der israelische Geheimdienst jüngst mehrere Hisbollah-Führer durch Explosionen ihrer Pager unschädlich machte, Israels Armee Raketenangriffe auf die Stellung der schiitischen Terrororganisation startete und mit Bodentruppen im Libanon einfiel.
Sofort hieß es erneut, man könne Terroristen militärisch nicht besiegen. Es müsse verhandelt werden. Doch die Hisbollah bewegt sich auch ohne den Runden Tisch.
Bedrängt von den massiven Attacken der Israelis sind sie nun von ihrer Forderung abgerückt, die Waffen erst dann schweigen zu lassen, wenn es zu einer dauerhaften Waffenruhe im Gazastreifen komme.
Internationale der Einäugigen kann nicht anders
Wie man Israel kennt, wird es damit nicht zufrieden sein. Zum Glück!
Israels Armee im Libanon tut derzeit das, was die Vereinten Nationen in ihrer Resolution 1701 im Jahr 2006 beschlossen hatten: Sie drängt die Kämpfer der Hisbollah auf das andere Ufer des Litani-Flusses. Doch UN-Generalsekretär António Guterres, Frankreichs neuer Außenminister Jean-Noël Barrot und seine deutsche Amtskollegin Annalena Baerbock, unsere grüne Staatssekretärin de luxe, fordern das sofortige Ende der Kämpfe.
Warum haben die drei wackeren Friedensschlümpfe nicht schon vor Kriegsbeginn an Runden Tischen die Hisbollah gedrängt, endlich die UN-Resolution anzunehmen? Warum schwiegen sie, als Tag für Tag Raketen auf Israel niedergingen?
Die Antwort fällt leicht: Sie gehören zur Internationale der Einäugigen. Sie können gar nicht anders, als mit zweierlei Maß zu messen.
Jacques Schuster leitet WELT AM SONNTAG als Mitglied der Chefredaktion. Er ist zudem Chefkommentator.