Tuesday, March 21, 2023

Ampel-Desaster? Orbán bekommt neue Panzer aus München - die Bundeswehr vorerst nicht

tz Ampel-Desaster? Orbán bekommt neue Panzer aus München - die Bundeswehr vorerst nicht Artikel von Patrick Mayer • Vor 1 Std. Ampel-Versäumnis? Die Bundeswehr wartet händeringend auf neue Leopard 2. Generalunternehmer Krauss-Maffei Wegmann produziert aber aktuell für Ungarn. München - 72 von 290: So viele Leopard-2-Kampfpanzer hatte die deutsche Bundeswehr laut einer einfachen Rechnung zuletzt einsatzbereit. Laut einer Recherche des ZDF waren zuletzt insgesamt 90 Leopard in Schuss. Doch 18 moderne Exemplare des Panzermodells gehen derzeit an die ukrainischen Streitkräfte, damit diese die stockende russische Frühjahrsoffensive mit einer Gegenoffensive beantworten können. Acht weitere Leopard 2 der Bundeswehr stehen dem Vernehmen nach an der NATO-Ostflanke in Litauen. Bleiben 64 Exemplare in Deutschland selbst. Doch während NATO-Partner Griechenland zum Beispiel Militärgerät bei den USA erwirbt, passiert in der Bundesrepublik diesbezüglich sehr wenig, wie einer Merkur.de-Recherche zeigt - und das mitten im Ukraine-Krieg. Sondervermögen Bundeswehr: Ampel-Koalition hat keine neuen Leopard 2 bestellt Verwandtes Video: So schnell ist ein deutscher Kampfpanzer: Die wichtigsten Infos über den Leopard (ProSieben) Wie der Generalunternehmer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) aus München Merkur.de auf Anfrage mitteilte, „wurden durch die Bundesregierung bislang keine neuen Kampfpanzer bestellt“. Das gelte für den Zeitraum seit Verkündung des „Sondervermögens Bundeswehr“ durch Kanzler Olaf Scholz (SPD) Anfang März 2022. „KMW äußert sich nur zu Vertragsabschlüssen, nicht aber zu Spekulationen über Verhandlungen“, hieß es zugleich von Krauss-Maffei Wegmann: „KMW berichtet nicht öffentlich über operative Details von Wartungsarbeiten. Die Bundesregierung hat allerdings bereits im Februar angekündigt, den Ersatz für in die Ukraine abzugebende Panzer mit Nachdruck voranzutreiben.“ Panzer in der Bundeswehr: Münchner Unternehmen KMW modernisiert derzeit Leopard 2 A7 Aktuell würden für die Bundeswehr zumindest „Leopard 2 älterer Bauart auf den Stand A7 modernisiert“, hieß es aus München-Allach, wo das Rüstungsunternehmen seinen Sitz hat. Der A7 ist die aktuell modernste Version der „Leos“. Im Neubau produziere KMW dagegen „aktuell Leopard 2 A7 für Ungarn und beginnt demnächst mit der Produktion von 54 Leopard 2 A7 für Norwegen“, erklärte ein KMW-Sprecher weiter. Stünden deshalb gar keine Produktionskapazitäten in der bayerischen Landeshauptstadt zur Verfügung, sollte sich die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP doch für eine Bestellung neuer „Leos“ entscheiden? Vom Panzerbauer hieß es dazu: „KMW ist in der Lage, flexibel auf neue Aufträge zu reagieren. Hierbei stützt sich KMW auf eigene Kapazität und die von nationalen und internationalen Partnern ab.“ Budapest wäre womöglich dennoch vor Berlin an der Reihe. Ungarn hatte beim Münchner Unternehmen, das die „Leos“ baut, bereits im Dezember 2018 insgesamt 44 neue Leopard-2-Kampfpanzer sowie 24 neue Panzerhaubitzen 2000 geordert. Die ersten Exemplare wurden im Sommer 2020 ausgeliefert - was auch zeigt, wie lange eine solche Panzerproduktion letzten Endes dauert. Leopard 2 für die Bundeswehr: CDU-Politiker Kiesewetter kritisiert „Ampel“-Koalition scharf Erst kürzlich hatte CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter die „Ampel“ für deren Zögern bei den „Leos“ scharf kritisiert. „Es fehlt schlicht an Bestellungen und Finanzierungszusagen für die Rüstungsindustrie. Wenn keine Leopard 2 bestellt werden, dann werden auch keine produziert“, erklärte der Schwabe Merkur.de. Kiesewetter, der früher selbst Berufssoldat war, forderte „Maßnahmen, um die Beschaffung zu beschleunigen“. Ein wichtiger Schritt sei etwa die Erhöhung der Taktzahl in der Industrie. Dafür könne zum Beispiel das Schichtsystem bei den Produzenten ausgeweitet und durch Planungssicherheit eine Einstellungsoffensive gestartet werden, schlug der CDU-Politiker vor: „All das muss man aber politisch auch wollen. Und das habe ich das letzte Jahr leider nicht vom Kanzleramt und nicht vom Bundesverteidigungsministerium gesehen.“ (pm)