Wednesday, June 1, 2022
Ukraine-News am Donnerstag: Ukrainisches Militär meldet anhaltende Kämpfe um Sjewjerodonezk
Ukraine-News am Donnerstag: Ukrainisches Militär meldet anhaltende Kämpfe um Sjewjerodonezk
DER SPIEGEL
Ukrainischer Botschafter lobt Scholz für Ankündigung von Luftabwehrsystem
07.26 Uhr: Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, hat erstmals einen anderen Ton angeschlagen und die Ankündigungen von Kanzler Olaf Scholz (SPD) zu neuen Waffenlieferungen begrüßt. »Wir sind glücklich darüber, dass nun endlich Bewegung in die Sache gekommen und das Eis gebrochen ist«, sagte Melnyk der »Stuttgarter Zeitung« und den »Stuttgarter Nachrichten« (Donnerstagsausgaben). »Gerade um das System Iris haben wir uns hinter den Kulissen seit fast drei Monaten bemüht.«
Scholz hatte im Bundestag am Mittwoch die Lieferung des modernen Luftverteidigungssystems Iris-T-SLM des Rüstungskonzerns Diehl sowie eines Ortungsradars angekündigt. Melnyk sagte den Zeitungen, er hoffe, dass das System im Sommer fertig produziert ist. Im August solle die Ausbildung starten und im Oktober der Einsatz beginnen. Der »Wirtschaftswoche« gegenüber gab Melnyk die Kosten mit 140 Millionen Euro pro Stück an. Elf weitere Systeme könnte die Ukraine zeitnah beziehen.
»Endlich können wir dem Bundeskanzler Scholz von Herzen sagen: Danke!«, sagte Melnyk. »Jetzt kann man wirklich von einer Zeitenwende für die Ukraine sprechen. Wir hoffen auf weitere moderne Waffensysteme aus Deutschland.«
Der ukrainische Botschafter zählt zu den schärfsten Kritikern der Bundesregierung und hat ihr in der Vergangenheit immer wieder zu große Zögerlichkeit in der Frage der Waffenlieferungen vorgeworfen.
Ukrainisches Militär meldet anhaltende Kämpfe um Sjewjerodonezk
07.00 Uhr: Die Kämpfe um das Verwaltungszentrum Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine dauern nach Angaben aus Kiew weiter an. »Der Gegner führt Angriffe in der Ortschaft Sjewjerodonezk durch«, teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstag in seinem Lagebericht mit. Wie viele Bezirke der einstigen Großstadt die Ukrainer noch halten, ist unklar. Schon am Mittwoch hatten die Russen das Stadtzentrum eingenommen. Gefechte in den Vororten Bobrowe und Ustyniwka hätten den russischen Truppen trotz Unterstützung durch Granatwerfer aber keinen Erfolg gebracht, hieß es nun im Lagebericht.
Dafür räumen die ukrainischen Militärs der russischen Offensive in Komyschuwacha zumindest »teilweise Erfolg« ein. Die städtische Siedlung liegt südlich der Großstadt Lyssytschansk, dem nächsten Etappenziel der Russen. Lyssytschansk und Sjewjerodonezk werden nur durch den Fluss Siwerski Donez getrennt und bildeten vor dem Krieg zusammen einen Ballungsraum von 380.000 Einwohnern.
Der Angriff von Süden soll die russischen Streitkräfte davor bewahren, den Fluss Siwerski Donez überqueren zu müssen, meinen die Militärexperten des Institute for the Study of War (ISW) in ihrer jüngsten Analyse dazu. Schon mehrfach hat das russische Militär im Laufe des Feldzugs mit Schwimmbrücken erfolglos versucht, den Fluss zu überqueren.
Ein weiterer solcher Versuch ist laut dem ukrainischen Generalstab vor der Großstadt Slowjansk gescheitert. Dort hätten russische Truppen aus Lyman kommend versucht, die Ortschaft Raihorodok am Siwerski Donez einzunehmen, seien aber zurückgeschlagen worden. Der Raum Slowjansk-Kramatorsk ist die Operationszentrale der ukrainischen Streitkräfte im Donbass. Vor dem Krieg lebten in dem Ballungsraum rund eine halbe Million Menschen.
An anderen Frontabschnitten blieb es demnach vergleichsweise ruhig. Das ukrainische Militär berichtet allerdings von anhaltendem russischen Artilleriefeuer auf die Verteidigungslinien im Donbass. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen
Selenskyj erinnert an Schicksal der Kinder im Krieg
06.03 Uhr: In fast 100 Tagen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 689 Kinder zu Schaden gekommen. 243 Kinder seien getötet worden, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache vom Mittwochabend in Kiew. Mindestens 446 Kinder seien verletzt worden, 139 Kinder würden vermisst. »Und das sind nur die, von denen wir wissen.« Es gebe keine Informationen aus den von russischen Truppen besetzten Gebieten.
»Ewiges Gedenken denjenigen, deren Leben der russische Krieg gegen die Ukraine genommen hat«, sagte Selenskyj. Er erinnerte mit Namen an mehrere Einzelschicksale getöteter Kinder. Mittwoch war der 98. Tag seit dem russischen Angriff vom 24. Februar.
Der Kiewer Präsident erinnerte auch daran, dass weit über 200.000 Kinder aus der Ukraine nach Russland gebracht worden seien. Er sprach von Deportation und einem »niederträchtigen Kriegsverbrechen«. Nach Moskauer Militärangaben vom Mittwoch sind seit Februar knapp 1,6 Millionen Menschen aus den umkämpften Gebieten der Ukraine und den prorussischen Separatistenrepubliken nach Russland gebracht worden. Dazu zählten knapp 260.000 Kinder.
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